DÜSSELDORF. Das Oberhaupt einer kriminellen arabischen Großfamilie ist in Düsseldorf wegen Geiselnahme und Sozialbetrugs zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Außerdem erhielten zwei seiner Söhne jeweils drei Jahre Gefängnis wegen gefährlicher Körperverletzung und bandenmäßigen Betrugs. Die Anklage warf den Verurteilten laut BILD-Zeitung vor, hunderttausende Euro vom Jobcenter kassiert zu haben, während sie in einer Millionen Euro teuren Villa lebten.
Die Ehefrau des Clan-Chefs, der Analphabet ist, erhielt eine Haftstrafe über zwei Jahre auf Bewährung, ein weiterer Sohn wurde zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt. Der Entscheidung war eine Absprache mit der Staatsanwaltschaft vorausgegangen, die vorsah, daß alle Angeklagten Geständnisse ablegen. Alle Verurteilten gehören der Al-Zein-Familie an, die alleine in Nordrhein-Westfalen mehrere tausend Mitglieder zählt. Auch das 1.700 Quadratmeter große Anwesen der Familie wurde eingezogen.
Der Clan steht nicht zum ersten Mal im Visier der Behörden. Erst vor kurzem kam es zu Polizeirazzien in mehreren deutschen Städten. Dabei ging es unter anderem um mutmaßlichen Betrug mit Corona-Hilfszahlungen. Mehrere Hundert Polizeibeamte waren im Einsatz. (st)