BERLIN. Die Bundesregierung hat offenbar Pläne für die erneute Einführung einer allgemeinen Maskenpflicht im Herbst vorbereitet. Wie die Welt am Freitag unter Berufung auf Regierungskreise berichtete, setzten sich mehrere Politiker der Ampel-Koalition für die sogenannte „O-bis-O“-Regel ein, die die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung von Oktober an bis zum Osterfest im nächsten Jahr vorsieht. Die Initiative für diese Regelung stamme direkt aus dem Kanzleramt und verdanke sich dem Austausch zwischen Bundesregierung und Corona-Expertenrat.
Doch nicht alle Politiker aus den Koalitionsparteien scheinen von der Wiedereinführung einer allgemeinen Maskenpflicht im Herbst überzeugt zu sein. Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende, Wolfgang Kubicki, äußerte sich jüngst skeptisch über eine erneute Verschärfung der Corona-Maßnahmen. „Klar ist für mich, daß nach zweieinhalb Jahren der Pandemie grundrechtsbeschränkende Maßnahmen ohne nachgewiesene Wirksamkeit nicht mehr eingesetzt werden können“, betonte er am Donnerstag im Berliner Tagesspiegel.
Sich jetzt schon auf Maßnahmen wie #Maskenpflicht im Herbst festzulegen, ist unseriös. Niemand weiß jetzt, ob & in welcher Form eine neue Welle kommen wird. Wer weiterhin auf Zahlen wie #Inzidenz & tägliche Neuinfektionen schaut, wird jeden Winter im #Lockdown verbringen.
— Olaf in der Beek MdB (@olafinderbeek) June 13, 2022
Auch der klimapolitische Sprecher der FPD im Bundestag, Olaf in der Beek, äußerte zuletzt Zweifel an der Sinnhaftigkeit solcher Diskussionen. „Sich jetzt schon auf Maßnahmen wie eine Maskenpflicht im Herbst festzulegen, ist unseriös. Niemand weiß jetzt, ob und in welcher Form eine neue Welle kommen wird“, schrieb der Bundestagsabgeordnete am Montag auf Twitter. (fw)