BERLIN. Das Auswärtige Amt von Annalena Baebock benennt seinen Sitzungsraum um. Dieser wird nicht mehr „Bismarck-Zimmer“ heißen. Nun soll er daran erinnern, daß dort das SED-Politbüro tagte. Das berichtet Tichys Einblick unter Berufung auf die Pressestelle des Ministeriums.
Nachdem das Auswärtige Amt im November bereits das 482 Jahre alte Ratskreuz im Friedenssaal von Münster für die Dauer des G7-Gipfels abhängen ließ, geht es nun das nächste Projekt an, historische Erinnerungen zu tilgen.
Bismarck muß Erinnerung an SED-Politbüro weichen
Der damalige preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck ist der Vater der Reichsgründung von 1871. Seitdem gibt es ein geeintes Deutschland. Der Staatsmann wurde erster Reichskanzler und hatte das Amt 19 Jahre lang unter allen drei deutschen Kaisern inne.
Laut Auswärtigem Amt wolle man der „Bedeutung des Raums Rechnung tragen, da dort zu DDR-Zeiten das Politbüro der SED tagte“. Das Bismarck-Zimmer solle daher künftig „Saal der Deutschen Einheit“ heißen.
Die interne Debatte über die Umbenennung gebe es bereits, seitdem Heiko Maas (SPD) 2018 das Außenamt übernahm, wie das Ministerium jetzt bekanntgab: „Dieser Prozeß wurde nun wieder aufgenommen und verschiedene Namensvorschläge im Nutzerkreis dieses Besprechungsraums diskutiert.“ (fh)