BERLIN. Das Bundeskabinett hat die Journalistin Ferda Ataman als neue Antidiskriminierungsbeauftragte vorgeschlagen. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) lobte, Ataman werde allen Menschen eine starke Stimme verleihen, die in Deutschland Diskriminierung erfahren, berichtete die Nachrichtenagentur epd. Der Bundestag muß über den Vorschlag abstimmen.
Ataman ist Mitgründerin der Lobbyorganisation „Neue deutsche Medienmacher“, die mehr Migranten im Journalismus platzieren will. Die 43jährige ist unter anderem stellvertretendes Mitglied des Beirats der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Die Grünen nominierten sie dieses Jahr für die Bundesversammlung.
In der Vergangenheit fiel Ataman immer wieder mit Rassismusvorwürfen, etwa gegen das deutsche Gesundheitssystem auf. So twitterte sie im März 2020: „Ich habe irgendwie eine Ahnung, welche Bevölkerungsgruppen in Krankenhäusern zuerst behandelt werden, wenn die Beatmungsgeräte knapp werden.“ Sie legte nahe, daß in Deutschland in so einem Fall zuerst Deutsche behandelt würden und etwa Personen mit Einwanderungshintergrund zurückgestellt würden. Für diese Aussage erhielt sie heftige Kritik. Der Integrationsforscher Ruud Koopmanns etwa schrieb auf Twitter, Ataman sei „eine Haßpredigerin, die sich wirklich für keine, sei sie noch so schäbige Unterstellung schämt“. (ag)