BERLIN. Die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP verliert weiter in den Umfragen. Wie eine Befragung von Infratest Dimap im Auftrag der ARD ergab, würden nur noch 47 Prozent der Befragten eine der drei Parteien ihre Stimme geben. Bei der Bundestagswahl am 21. September 2021 erzielten die Parteien der späteren Ampelkoalition noch einen Zweitstimmenanteil von zusammen 52 Prozent.
Vor allem die FDP verliert in der Wählergunst. Aktuell würden lediglich sieben Prozent den Liberalen ihre Stimme geben. Sie verlieren damit einen Prozentpunkt gegenüber der letzten Umfrage. Zur Bundestagswahl erzielten sie noch 11,5 Prozent der Zweitstimmen. Auch die SPD verliert zwei Prozentpunkte in den Umfragen und liegt nun bei 17 Prozent, was deutlich unter ihrem Bundestagswahlergebnis von 25,7 Prozent der Zweitstimmen liegt.
Sonntagsfrage zur Bundestagswahl • Infratest dimap / ARD: CDU/CSU 28 % | GRÜNE 23 % | SPD 17 % | AfD 13 % | FDP 7 % | DIE LINKE 4 % | Sonstige 8 %
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AfD in Thüringen stärkste Kraft
Einzig die Grünen können sich auf hohem Niveau halten. Der Partei sprechen 23 Prozent der Befragten ihr Vertrauen aus. Damit halten sie ihr Ergebnis in der letzten Umfrage. Als einzige Regierungspartei könnten sie sich bei einer Neuwahl deutlich verbessern. Damals kamen die Grünen noch auf 14,8 Prozent der Zweitstimmen.
Großer Profiteur in der Opposition ist die AfD. Sie steigt in der Wählergunst um zwei Prozentpunkte auf 13 Prozent. In den Bundestag zog sie noch mit einem Zweitstimmenanteil von 10,3 Prozent. Auch die Union kann sich um einen Prozentpunkt auf nun 28 Prozent verbessern. Zur Bundestagswahl gaben ihr 18,9 Prozent der Wähler ihre Zweitstimme. Die Linkspartei würde mit vier Prozent wahrscheinlich nicht mehr im Bundestag vertreten sein.
Auch in Thüringen kann die AfD weiter zulegen und wäre mit 25 Prozent laut einer Umfrage von Infratest Dimap im Auftrag des MDR stärkste Kraft. CDU und Linkspartei kommen auf 22 Prozent. Abgeschlagen sind SPD (elf Prozent), Grüne (sieben Prozent) und FDP (fünf Prozent).
Mehrheit für Weiterbetrieb von Atomkraftwerken
Zudem gibt es laut der Umfrage eine klare Mehrheit für den Weiterbetrieb von Atomkraftwerken. Eine langfristige Nutzung der Atomenergie finden 41 Prozent richtig. Ebenso viele können sich einen um einige Monate gestreckten Betrieb der letzten drei Atomkraftwerke vorstellen. Nur 15 Prozent wollen zum Jahresende ganz aus der Kernkraft aussteigen.
Kritischer dagegen wird die Unterstützung der Ukraine mit Waffenlieferungen gesehen. 32 Prozent der Befragten gehen die Waffenlieferungen an das Land zu weit (plus neun Prozentpunkte), 23 Prozent (minus sechs Punkte) fordern mehr Waffen. (ho/JF)