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Größtenteils Männer: 30.000 Afghanen warten auf Asylbescheid

Größtenteils Männer: 30.000 Afghanen warten auf Asylbescheid

Größtenteils Männer: 30.000 Afghanen warten auf Asylbescheid

Afghanen im August 2021 in der US-Militärbasis Ramstein
Afghanen im August 2021 in der US-Militärbasis Ramstein
Afghanen im August 2021 in der US-Militärbasis Ramstein Foto: picture alliance/dpa | Uwe Anspach
Größtenteils Männer
 

30.000 Afghanen warten auf Asylbescheid

Deutschland ist eines der wichtigsten Zielländer für Afghanen. Derzeit warten etwa 30.000 von ihnen auf den Abschluß ihres Asylverfahrens. Die meisten davon sind Männer. Und viele Afghanen hierzulande gehen keiner Erwerbstätigkeit nach.
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BERLIN. Aktuell warten rund 30.000 afghanische Migranten in Deutschland auf die Bearbeitung ihrer Asylanträge. Von den Ende Januar 29.336 offenen Verfahren betrafen mehr als zwei Drittel (19.749) Männer, berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe unter Berufung auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linkspartei. Vier von zehn Afghanen, die auf ihren Asylbescheid warten, sind zudem zwischen 18 und 40 Jahre alt.

Nach der Machtübernahme der Taliban im vergangenen Jahr ist die Anerkennungsquote von Asylbewerbern in Deutschland hoch. Im Januar lag sie laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bei fast 99 Prozent. Es entspreche der Entscheidungspraxis der Behörde, die anhängigen Verfahren „nach bestimmten Fallgruppen zu priorisieren“, erklärte das Ministerium in der Antwort. Derzeit würden vor allem Anträge von Familien und vulnerablen Personen vorrangig entschieden.

Mehrheit der Afghanen in Deutschland geht keiner Erwerbstätigkeit nach

Deutschland ist eines der wichtigsten Zielländer für Afghanen. Zum 31. Dezember 2020 lebten mehr als 271.000 afghanische Staatsbürger im Land. Im vergangenen Jahr kamen Tausende weitere hinzu. Deutlich mehr als die Hälfte von ihnen ging keiner Erwerbstätigkeit nach, wie eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsförderung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit mit Sitz in Nürnberg vom vergangenen Herbst ergab. Die Beschäftigungsquote von Afghanen war demnach 2016 auf einen Tiefpunkt von knapp über 15 Prozent gefallen. Bis zur Corona-Krise stieg der Anteil der erwerbstätigen Afghanen an, seitdem stagniert er.

Die von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geführte rot-grün-gelbe Regierung plant, die Einwanderung nach Deutschland zu intensivieren. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) rief mit ihrem Vorhaben, eine Koalition von aufnahmewilligen EU-Staaten zu schmieden, auch deutsche Sicherheitsbehörden auf den Plan. Der Vorstoß drohe, die Migrationsströme spürbar zu beeinflussen. Die Zahl der Asylanträge in Deutschland hatte zuletzt den höchsten Stand seit 2017 erreicht. (ls)

Afghanen im August 2021 in der US-Militärbasis Ramstein Foto: picture alliance/dpa | Uwe Anspach
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