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„Kenne niemanden, der sich nicht integrieren möchte“: Syrischer Einwanderer und Bundestagskandidat lobt Willkommenskultur

„Kenne niemanden, der sich nicht integrieren möchte“: Syrischer Einwanderer und Bundestagskandidat lobt Willkommenskultur

„Kenne niemanden, der sich nicht integrieren möchte“: Syrischer Einwanderer und Bundestagskandidat lobt Willkommenskultur

Tareq Alaows: Will für die Grünen in den Bundestag einziehen
Tareq Alaows: Will für die Grünen in den Bundestag einziehen
Tareq Alaows: Will für die Grünen in den Bundestag einziehen Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Markus Schreiber
„Kenne niemanden, der sich nicht integrieren möchte“
 

Syrischer Einwanderer und Bundestagskandidat lobt Willkommenskultur

Der erste 2015 nach Deutschland eingewanderte Syrer, der nun für den Bundestag kandidiert, hat die Aufnahmebereitschaft der Deutschen gelobt. „Ich sehe eine große Willkommenskultur.“ Um mehr Bewußtsein in Deutschland für die Not von Migranten zu schaffen, wolle er die Inschrift auf dem Reichstagsgebäude umändern lassen in „Für alle Menschen, die in Deutschland leben“.
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Cato, Palmer, Exklusiv

BERLIN. Der erste 2015 nach Deutschland eingewanderte Syrer, der nun für den Bundestag kandidiert, hat die Aufnahmebereitschaft der Deutschen gelobt. „Ich sehe eine große Willkommenskultur. Als ich in Deutschland angekommen bin, habe ich gesehen, wie die Menschen mich unterstützt haben, aber auch viele andere Menschen, nicht nur mich“, sagte der 31 Jahre alte Tareq Alaows (Grüne) am Mittwoch im Deutschlandfunk.

Er habe schnell eine Arbeitsstelle bekommen und politisch aktiv werden können. „Das gehört dazu, daß ich eine Zugehörigkeit zu Deutschland habe, und deswegen will ich etwas zurückgeben. Deswegen beteilige ich mich und trete ich für die Einhaltung der Menschenrechte ein.“

Diese Zusammenarbeit habe viele Themen vorangebracht und sie sei eine Lösung für viele politische Debatten gewesen. „Ich sehe das als einen Vorteil. Ich sehe, daß wir die Aufgabe haben, ein Konzept von einem Zusammenleben, von einer Inklusion in diese Gesellschaft voranzubringen.“

Möchte sich bei Merkel für Grenzöffnung bedanken

Der Grünen-Politiker gab zudem an, er habe „bisher keine Person gesehen, die sich nicht integrieren möchte, und es geht nicht nur um geflüchteten Menschen aus Syrien“. Viele Einwanderer bemühten sich, „einen aktiven Teil in dieser Gesellschaft wahrzunehmen und sich zu beteiligen“. Dabei gebe es aber „viele Probleme auf gesetzlicher Ebene“. Beispielsweise seien viele mit Arbeitsverboten konfrontiert oder dürften nicht an Integrationskursen teilnehmen. Dies wolle er ändern.

Sollte er in den Bundestag gewählt werden und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) treffen, würde er sich bei ihr für die Grenzöffnung 2015 bedanken. „Die Entscheidung damals war notwendig. Viele Menschen hatten schlimmes Leid erlebt und ich glaube, mit ihrer Entscheidung hat sie auch gezeigt, daß es damals und bisher eine zivilgesellschaftliche Bereitschaft gibt, die Menschen aufzunehmen.“

Anfang Februar hatte Alaows seine Kandidatur für die Grünen bekanntgegeben. „Jetzt möchte ich als erste aus Syrien geflüchtete Person im Bundestag den Hunderttausenden Menschen, die auf der Flucht sind und hier mit uns leben, eine politische Stimme geben“, erklärte der Jurist in einem Video.

„Dem deutschen Volke“-Schriftzug ändern

Um mehr Bewußtsein in Deutschland für die Not von Migranten zu schaffen, wolle er die Inschrift auf dem Reichstagsgebäude umändern lassen in „Für alle Menschen, die in Deutschland leben“. Bislang steht dort seit 1916 „Dem deutschen Volke“.

Warum er für die Grünen antritt, begründete Alaows damit, daß „die Klimakrise, die soziale Krise und die Krise der Asyl- und Migrationspolitik zusammengehören“. Die Folgen der Erderwärmung beträfen vor allem die dritte Welt und führten zu Verteilungskämpfen. „Die Lösungsansätze für diese Krise, aber auch für viele anderen Themen gehören zusammen und müssen untrennbar umgesetzt werden.“ (ls)

Tareq Alaows: Will für die Grünen in den Bundestag einziehen Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Markus Schreiber
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