BERLIN. Mehrere deutsche Politiker haben Kanzlerin Angela Merkel (CDU) kurz vor ihrem Amtsende in hohen Tönen gelobt. „Sie hat es geschafft, daß man Deutschland liebt“, sagte der scheidende Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Sonntag im Bild-Fernsehen. Deutschlands internationale Anerkennung sei heute so hoch wie nie zu vor in seiner Geschichte.
Noch-Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) wies in der Bild am Sonntag auf die „analytischen Fähigkeiten“ Merkels hin, „mit denen sie früher als andere, nicht nur in meiner Partei, gesellschaftliche Veränderungen und Stimmungen erkannte“. Die Kanzlerin habe Deutschland in vielem verändert – und das „mit nüchterner Souveränität“.
Auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) äußerte sich anerkennend über Merkel. Er sprach von einer „politischen Ausnahmeathletin“, die ihr Amt mit „unglaublicher Präzision und Hartnäckigkeit“ geführt habe. „Ich habe in 50 Jahren Politik kaum jemanden von ihrem Format getroffen.“
Gabriel: „Ein positives Stück deutscher Geschichte geschrieben“
Der frühere SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel unterstrich gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, das Land sei „in einer Zeit vieler Krisen“ unter Merkels Kanzlerschaft stabil geblieben. Das sei „ein sehr großes Verdienst dieser Kanzlerin, die damit ein positives Stück deutscher Geschichte geschrieben hat“.
Auch im Ausland war Merkel in den vergangenen Wochen für ihre Politik gerühmt worden. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron lobte die CDU-Politikerin dafür, daß sie Europa trotz aller Erschütterungen in vielen Jahren zusammengehalten habe.
Am Mittwoch soll der bisherige Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch vom Parlament zum Bundeskanzler gewählt werden. Merkel wäre damit nach Helmut Kohl (CDU) der deutsche Staatschef mit der zweitlängsten Amtszeit. (ls)