DÜSSELDORF. Die Landesschiedskommission der Linkspartei in Nordrhein-Westfalen (NRW) hat die Ausschlußanträge gegen Sahra Wagenknecht zugelassen. „Das Verfahren ist eröffnet“, teilte das Gremium Spiegel Online mit.
Mehrere Mitglieder hatten gefordert, Wagenknecht, die als Spitzenkandidatin der NRW-Linken in den Bundestagswahlkampf zieht, aus der Partei auszuschließen. Hintergrund ist ihr Buch „Die Selbstgerechten“, in dem die Politikerin das linksliberale Milieu kritisiert. Damit habe Wagenknecht der Partei schweren Schaden zugefügt, argumentierten ihre Gegner.
Parteichefin Wissler ist gegen Ausschluß von Wagenknecht
Wagenknecht reagierte gelassen auf das nun anstehende Verfahren und verwies auf die in ihrem Buch thematisierte Cancel Culture. „Einige scheinen großen Wert darauf zu legen, meine Thesen durch ihr Vorgehen zu bestätigen. Allerdings sind das Einzelne, von weit mehr Linke-Mitgliedern und -Wählern bekomme ich gerade Unterstützung und Solidarität“, sagte sie der Welt.
Die Parteivorsitzende Janine Wissler sprach sich gegen das Verfahren aus. „Ich halte es grundsätzlich nicht für richtig, innerparteiliche Differenzen über Ausschlußverfahren zu klären“, sagte sie dem Sender Phoenix bereits vor zwei Wochen. (ag)