KÖLN. CDU-Parteichef Armin Laschet sieht derzeit keinen Anlaß, den neuen Vorsitzenden der Werte-Union, Max Otte, aus der Partei auszuschließen. „Ein Parteiausschluß hat in Deutschland sehr strenge Regeln und insofern ist das für uns kein Thema, weil die Werte-Union kein Thema ist“, sagte er am Dienstag dem Deutschlandfunk.
„Die Positionen von Herrn Otte teile ich nicht und wir werden auch mit ihm keine Gespräche führen.“ Für einen Parteiausschluß müßten zuvor „gravierende“ Dinge vorgefallen sein. Laschet verwies auf den ehemaligen SPD-Politiker Thilo Sarrazin und den Grünenpolitiker Boris Palmer, über deren Parteiausschluß lange diskutiert worden sei. „Es gibt ja in jeder Partei Menschen, wo einige denken, eigentlich gehören die nicht mehr zur Partei dazu“, führte er gegenüber dem Sender aus.
Werte-Union habe nichts mit der CDU zu tun
Nachdem Otte am Samstag zum Bundesvorsitzenden der Werte-Union gewählt wurde, hatte es intern bereits erste Rücktrittsforderungen gegeben. Als Problem werden seine Kontakte zur AfD und der ihr nahestehenden Desiderius-Erasmus-Stiftung bewertet.
Der Thüringer CDU-Bundestagskandidat Hans-Georg Maaßen und der Gründer und Ex-Vorsitzende der Vereinigung, Alexander Mitsch, haben daraufhin am Montag angekündigt, ihre Mitgliedschaft in der konservativen Basisbewegung ruhen zu lassen.
Laschet betonte während des Gesprächs mit dem Deutschlandfunk, die Werte-Union habe nichts mit der CDU selbst zu tun. Wer da Mitglied sei, organisiere sich seiner Ansicht nach außerhalb der Partei. Dies sei beispielsweise mit einer Mitgliedschaft in einem Fußballverein wie dem Ersten FC Magdeburg zu vergleichen. „Die Werte-Union ist weder organisatorisch noch personell noch in irgendeiner Form mit der CDU verbunden. Punkt!“ (hl)