HAMBURG. Bundeskanzlerin Angela Merkel genießt laut einer Umfrage weltweit hohes Ansehen. So hat eine Erhebung in 28 Ländern ergeben, daß mehr als die Hälfte der Befragten Merkels Kanzlerschaft rückblickend positiv bewerten. Hingegen gaben 20 Prozent an, ein negatives Bild von der scheidenden Kanzlerin zu haben, ergab die Umfrage des Marktforschungsunternehmens Ipsos.
Die meiste Zustimmung bekam Merkel in den Niederlanden (77 Prozent), Frankreich und Belgien (jeweils 75 Prozent). Die niedrigsten Werte erhielt die Christdemokratin in Japan (42 Prozent), den USA (41 Prozent) und Malaysia (37 Prozent). Allerdings müsse dabei berücksichtigt werden, daß viele Menschen aussagten, Merkel nicht zu kennen, hieß es in einer Mitteilung von Ipsos.
Die europäischen Staaten nahmen laut der Umfrage Deutschland unter Merkel als verläßlichen Partner wahr. Diese Einschätzung teilten insgesamt 53 Prozent der Einwohner der elf untersuchten Länder. Dabei waren die Zustimmungswerte zu dieser Aussage in den Niederlanden (71 Prozent), Frankreich (64 Prozent) und Schweden (63 Prozent) am höchsten. In Großbritannien (44 Prozent), Polen (44 Prozent) und Ungarn (39 Prozent) teilten deutlich weniger Personen diese Auffassung.
Zwei Drittel der Deutschen sind zufrieden mit Merkel
Mißtrauisch zeigten sich außerhalb Europas vor allem die US-Amerikaner, wo 45 Prozent im von Merkel geführten Deutschland einen zuverlässigen Partner sahen. In Japan waren es 39 Prozent. Demgegenüber bewerten vor allem Indien (71 Prozent) und China (67 Prozent) die Bundesrepublik als zuverlässig.
Auch unter den Deutschen ist die Mehrheit (67 Prozent) zufrieden mit der Kanzlerin. Bei 30 Prozent fällt das Urteil hingegen negativ aus.
Zur Erhebung der Daten befragte Ipsos laut eigener Aussage Personen in 28 Staaten weltweit, darunter Australien, Brasilien, Saudi-Arabien und Kanada. Dazu wurden Interviews geführt und Online-Umfragen ausgewertet.
Erst im August hatte eine Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der ARD ergeben, daß drei Viertel der Deutschen Merkel bescheinigten, als Kanzlerin gute Arbeit geleistet zu haben. Dabei bewerten sie nicht nur die Kompetenz als Stärke der Regierungschefin, sondern auch ihre Führungsstärke und Glaubwürdigkeit. (ag)