Ein Sprichwort besagt: „Mal hat man kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu.“ Das könnten sich die Grünen angesichts ihrer derzeitigen Vorstellung im Bundestagswahlkampf einrahmen. Nach den Stolperern von Spitzenkandidatin Annalena Baerbock über ihren geschönten Lebenslauf, Plagiatsvorwürfen und ihrer Orientierungslosigkeit im eigenen Brandenburger Wahlkreis, schießt ihre Partei das nächste Eigentor.
Am Mittwoch twitterten die Grünen Berlin-Mitte ein Bild von Baerbock und der Spitzenkandidatin für die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus, Bettina Jarasch. Zu sehen waren außerdem vier weitere Frauen. Das Foto garnierte die Partei mit einem Seitenhieb auf CDU und CSU. „Während sich auf den Gruppenfotos der Union wieder alte Männer zusammendrängen …“
Dumm nur, daß bereits kurz darauf das Ursprungsfoto in den sozialen Medien kursierte. Darauf war zu sehen, daß die Damengruppe von Männern flankiert war. Aber um CDU/CSU einen geschlechterpolitischen Tritt vor das Schienbein geben zu können, wurden sie herausgeschnitten.
Gefällt mir sehr gut. Weiter so… perfekte Schnittechnik. Die Jungs hätte ich auch entfernt. Verständlich. 😂 pic.twitter.com/mnVUOcvjVy
— Hans-Georg Kauert (@Tasso2000) August 4, 2021
Es ging ja auch nicht um Männer
Als Spott und Häme der Lohn für dieses Vorgehen waren, bemühten sich die Grünen um Schadensbegrenzung. „Der Tweet soll hervorheben, wie gestern eben diese Personen für einen Moment lang nebeneinander standen. Das war nämlich sehr schön zu sehen.“ Zugeschnitten seien sie halt besser zu erkennen gewesen. Niemand sollte versteckt werden. Außerdem sei es in dem Tweet ja auch nicht um die Männer gegangen.
Der Tweet soll hervorheben, wie gestern eben diese Personen für einen Moment lang nebeneinander standen. Das war nämlich sehr schön zu sehen. Zugeschnitten sind sie besser zu erkennen. Damit soll niemand versteckt werden. Um die drumherum geht es im Tweet schlicht nicht.
— Grüne Mitte (@gruenemitte) August 4, 2021
Das kann man so rechtfertigen, muß man aber nicht. Ein anderes Sprichwort besagt übrigens: „Wer in der Grube sitzt, sollte aufhören zu graben.“