BRAUNSCHWEIG. Greenpeace Deutschland hat gemeinsam mit der Klimaschützerin Clara Mayer von „Fridays for Future“ den Autobauer Volkswagen verklagt. „Die Kläger führen an, daß die gigantischen CO2-Emissionen des Konzerns erheblich zur Klimakrise und deren Folgen beitragen“, teilte die Umweltschutzorganisation am Dienstag mit.
Zum Schutze ihrer Freiheits-und Eigentumsrechte forderten die drei Kläger das Unternehmen dazu auf, den Verkauf „klimaschädlicher“ Verbrennungsantriebe bis spätestens 2030 weltweit einzustellen. „Nur mit einem schnellen Abschied vom Verbrenner kann VW seinen Beitrag zur Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs von 1,5 Grad leisten“, erläuterte Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser am Rande der Klimakonferenz in Glasgow.
Anklageschrift: VW soll ab 2030 keine Verbrennungsmotoren mehr bauen
Laut Anklageschrift solle VW von 2030 an weder Autos mit Diesel- noch mit Benzinmotoren bauen, wie der Norddeutsche Rundfunk berichtete. Außerdem wolle Greenpeace den niedersächsischen Autobauer dazu verpflichten, die Produktion von Verbrennungsmotoren auf ein Viertel der Gesamtaufträge zu reduzieren. Nicht nur Staaten, sondern auch Großkonzerne müßten sich an internationalen Klimazielen halten, betonten die Ankläger.
Mit ihrer Klage stützen sich die Umweltschützer auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts von Anfang des Jahres. Dieses hatte im April entschieden, künftige Generationen besäßen einen Rechtsanspruch auf Klimaschutz, den sie mit Berufung auf ihre Freiheits- und Eigentumsrechte auch einklagen könnten. Im Mai hatten sieben Umweltschutzverbände den niederländischen Ölkonzern Shell mit einer ähnlichen Klage zu weitreichenden Klimaschutzzusagen gezwungen. (fw)