BERLIN. Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) hat finanzielle Anreize angekündigt, damit sich Männer in Zukunft mehr an der Kinderbetreuung in der Familie beteiligen. „Neu einführen werden wir, daß ein Elternteil – zumeist die Väter – für die ersten zwei Wochen nach der Geburt bei vollem Gehalt bei der Familie bleiben kann“, sagte die Politikerin im Gespräch mit der Rheinischen Post am Montag. Bisher hätten sich Eltern ihre Urlaubstage für die Zeit nach der Geburt mühsam zusammengespart.
Außerdem solle das Elterngeld länger ausgezahlt werden, wenn die Partner die Kinderbetreuung untereinander aufteilen. „Wir wollen es stärker unterstützen, wenn Paare die Kinderbetreuung als gleichberechtigte Aufgabe begreifen“, betonte Spiegel.
Zudem wolle die Ministerin Kinder und Jugendliche für ihre Ausdauer in der Corona-Krise belohnen. Zwar habe das Ministerium bereits eine Milliarde Euro für Sport-, Kultur- und Freizeitangebote bereitgestellt. „Aber ich bin offen dafür, daß es auch eine weitere Anerkennung für das solidarischen Verhalten der Kinder in der Pandemie gibt. Beispielsweise in Form eines Zoogutscheins oder ähnlichem.“
Spiegel: „Kinder sind nicht die Treiber der Pandemie“
In diesem Zusammenhang kritisierte sie die Diskussion über eine Impfpflicht für Kinder. „Sie sind nicht die Treiber der Pandemie“, bekräftige sie.
Zu den Vorhaben der neuen Familienministerin zählen unter anderem die Kindergrundsicherung, mehr Sozialleistungen für Familien mit geringem Einkommen und eine Gleichstellungsklausel für Gesetzestexte.
Für ihre eigene Familie sucht die vierfache Mutter derzeit nach einer 6-Zimmer-Wohnung in Berlin. In der Stadt herrscht akuter Mangel an Wohnraum. Dennoch solle jedes Kind ein eigenes Zimmer bekommen, verriet sie kürzlich im Gespräch mit der Bunten. (fw)