Wegen Antifa-Flagge: Kirchengemeinde beendet Kollekte für „Sea-Watch 4“

Am Mast des Flüchtlingsschiffs „Sea-Watch 4“ weht die „Antifa“-Flagge Foto: Twitter-Screenshot JF

Wegen Antifa-Flagge

Kirchengemeinde beendet Kollekte für „Sea-Watch 4“

Die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Celle-Klein Hehlen stellt die Kollekte für das Flüchtlingsrettungsschiff Sea-Watch 4 ein. Durch das Hissen der Antifa-Flagge auf dem Schiff sei die Grundlage für die Zusammenarbeit beendet, heißt es in einer Begründung des Kirchenvorstandes.

CELLE. Die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Celle-Klein Hehlen hat die Kollekte für das Flüchtlingsrettungsschiff Sea-Watch 4 eingestellt. Als Grund für die Entscheidung gab sie das Hissen einer Antifa-Flagge auf dem Schiff an. „Der Kirchenvorstand bedauert zutiefst, daß durch diese einseitige und übergriffige Politisierung der humanitäre Zweck der Aktion überdeckt wird und daß offensichtlich seitens des Trägers darauf kein korrigierender Einfluß genommen wird“, zitiert die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA aus einem Brief des Kirchenvorstands an das Aktionsbündnis „United4Rescue“, das an der Finanzierung des Schiffs beteiligt war.

Weiter heißt es, seit Dezember 2019 sammle die Gemeinde in jedem Gottesdienst neben der örtlichen Diakonie auch für die Sea-Watch 4. Doch durch die Beflaggung sei die „Geschäftsgrundlage“ zerstört worden. Laut Pastor Michael Wohlgemuth seien auch während der Corona-Pandemie durch die Kollekte jährlich rund 1.800 Euro für die Flüchtlingshelfer zusammengekommen.

Bereits im April hatte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, die Flüchtlingsorganisation Sea-Watch aufgefordert, die Antifa-Flagge von ihrem Hilfsschiff Sea-Watch 4 im Mittelmeer zu entfernen. „Wo Menschen unter dem Label des Antifaschismus Gewalt anwenden oder dazu aufrufen, macht mich das zornig.“ Das habe mit wirklichem Antifaschismus nichts zu tun, betonte er.

AfD will Sea-Watch Gemeinnützigkeit aberkennen

Anfang April hatte die Crew der Sea-Watch 4 auf Twitter ein Foto veröffentlicht, das eine schwarze Flagge mit dem „Antifa“-Symbol auf einem Mast zeigt. Dazu schrieb der Verein: „Aufgrund der Stimmungsmache von AfD und anderen Rechten gegen eine Flagge der Antifaschistischen Aktion an unserem Bug, haben wir uns entschieden, diese zu entfernen. Sie hängt jetzt etwas sichtbarer weiter oben. Gern geschehen.“

Wegen der Antifa-Flagge auf dem Schiff stellte der Berliner AfD-Abgeordnete Thorsten Weiß einen Antrag auf Aberkennung der Gemeinnützigkeit des Flüchtlingshilfsvereins Sea-Watch. Denn der Verein habe sich gemein gemacht mit allen, die diese Flagge verwendeten, also auch gewaltbereiten Antifaschisten, sagte Weiß. Der Antrag werde derzeit geprüft. (idea/ag)

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Kommentare

Gottfried Hermann Spieth sagt:

19. Mai 2021 um 21:30 Uhr

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Aber ein Anfang ist gemacht. Wenn ein ganzer Kirchenvorstand hinter einem solchen Anti-Antifa-Protest steht, können weder Landeskirchen noch EKD etwas dagegen machen. Eine unangepasste Pfarrerin oder ein kirchenpolitisch einsamer Pfarrer können eingeschüchtert oder kommunikativ, d. h. auf die freundliche Tour, umgepolt werden, wie in Nürnberg vor kurzem geschehen. Ein ganzer Ältestenkreis, vor allem wenn das Votum als magnus consensus (d. h. mit überwältigender Mehrheit) zustande kam, ist nicht aus den Angeln zu heben. Das Ideal der Gemeindeautonomie wird auch von sehr progressiv-autoritär auftretenden protestantischen Führungspersönlichkeiten akzeptiert. Das Problem ist, dass so wenige Kirchenälteste sich zusammenschließen in der Abwehr jener Zumutungen, die von rein zivilreiigiös und sozialutopisch geprägten Kirchenleitungen ausgehen. Nötig wären Kirchenparteien wir in Württemberg oder früher in der Weimarer Republik, die das gesamte (kirchen-)politische Spektrum abdecken. Das würde einer echten Parlamentarisierung der Landeskirchen und der EKD Vorschub leisten.
1. Peter Ehrlich sagt:
  
  20. Mai 2021 um 10:53 Uhr
  
  Auch Pfarrer Latzel aus Bremen musste die Diskriminierung durch die „Kirchen-Oberen“ ertragen!
  1. Gottfried Hermann Spieth sagt:
    
    20. Mai 2021 um 12:35 Uhr
    
    Und auch bei ihm stand der Kirchengemeinderat hinter ihm. Mit ein Grund dafür, dass die Bremer Kirchenleitung nun eingelenkt hat und Latzel wieder predigen darf.
Ratio1 sagt:

19. Mai 2021 um 20:45 Uhr

Nun Ja,

Die üblichen „Sea-Watch“ Provokationen halt, in Ihrer „Dreckigkeit“
schon genauso erwartet…

Weiter kämpfen gegen diese „Spackos“ !
Weiter kämpfen gegen diesen üblen Links-Mob !
Elian5 sagt:

19. Mai 2021 um 19:21 Uhr

Die AfD stellte den Antrag auf Aberkennung der Gemeinnützigkeit des Flüchtlingshilfsvereins Sea-Watch. Das wird aber sicherlich scheitern.
Denn der Skandal geht ja noch viel weiter, wenn inzwischen die Antifa auch das Etikett bekommen hat, gemeinnützig zu sein. https://www.jungewelt.de/artikel/399371.kampf-um-gemeinn%C3%BCtzigkeit-antifaschismus-ist-gemeinn%C3%BCtzig.html
Somit werden viele Großspender für diese Bande, die bekanntlich auch mit vielfacher Gewalt gegen deutsche Prinzipien arbeitet, weiterhin finanzieren. Die Kirchen sind da keine Ausnahme, wenn sogar die Einheitsparteien, Gewerkschaften und andere Institutionen dies inoffiziell gut heißen.