BERLIN. Anläßlich des 65. Gründungstags der Bundeswehr hat sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier über zunehmende Diversität in den Streitkräften erfreut gezeigt. Es sei mittlerweile selbstverständlich, daß auch Frauen im Militär dienten. Zudem gebe es immer mehr Soldaten mit Migrationshintergrund. „Die Truppe ist heute deutlich kleiner, vielfältiger, bunter als damals“, sagte Steinmeier.
Er freue sich, daß es eine jüdische Militärseelsorge bei den Streitkräften gebe. Das Angebot müsse aber auch für Moslems ausgeweitet werden, forderte er.
Die Idee der Bundeswehr sei vom Ideal des „Staatsbürgers in Uniform“ geprägt. „In unserem Land gibt es Soldatenehre nur als freiheitliche, als demokratische Ehre“, führte Steinmeier aus und verwies auf das Militär zurzeit der Weimarer Republik und des Dritten Reiches. Die Streitkräfte der Bundesrepublik stünden nicht in deren Tradition, sondern stützten sich auf ein freiheitlich-demokratisches Fundament.
Bundeswehr diene dem „Frieden in der Welt“
„Seien Sie mutig auch gegen Feinde und Verächter der Demokratie, gegen Rechtsextreme in den eigenen Reihen“, appellierte der Bundespräsident an die Soldaten. Wer die Demokratie hasse, könne nicht Teil der Truppe sein. Die Bundeswehr verteidige Deutschland „in einem vereinten Europa“ und diene „dem Frieden in der Welt“.
Ende Oktober hatte Steinmeier Soldaten dazu aufgerufen, rechtsextreme Kameraden zu melden. Dies sei keine Ehrverletzung, sondern das genaue Gegenteil. (zit)