HAMBURG. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich für eine Frauenquote in Vorständen von Dax-Unternehmen ausgesprochen. „Ich bin für die Frauenquote“, sagte Söder bei einer Veranstaltung der Zeit. „Ich bin übrigens auch dafür – das sage ich hier sehr deutlich – daß wir bei den Gesetzen, die jetzt in Berlin gemacht werden, mit Vorständen, daß wir uns da jetzt noch mal einen Ruck geben und das dann auch vernünftig umsetzen müssen.“
Die Argumentation, man könne den Unternehmen nicht vorschreiben, wen sie in ihre Vorstände beriefen, überzeuge ihn nicht. „Es gibt hoch qualifizierte Männer und Frauen in unserem Land und genauso viele Frauen wie Männer, die diese Jobs locker machen können. Also das überzeugt mich nicht. Ich denke, wir müssen ein Signal setzen, weil es auch eine Vorbildfunktion für die vielen jungen Frauen in unserem Land hat.“
Söder: CSU sollte mehr weibliche Bundesminsiter stellen
Erst vor einem Monat hatte der CSU-Chef dafür plädiert, seine Partei sollte künftig mehr weibliche Minister in der Bundesregierung stellen. „Daß von drei Bundesministern keine eine Frau ist, das geht natürlich auf Dauer nicht“, kritisierte Söder bei einer Landesversammlung der Frauen-Union Bayern. Das müsse sich ändern.
Es wundere ihn, daß in der CSU immer noch Debatten über Fragen geführt würden, die in der Gesellschaft schon lange selbstverständlich und entschieden seien. In dem Zusammenhang forderte der Ministerpräsident ebenfalls eine Frauenquote für Aufsichtsräte. Daß Wirtschaftsvertreter diese nicht für möglich hielten, könne er nicht nachvollziehen.
Angesichts der Tatsache, daß in vielen Fachrichtungen mehr als die Hälfte aller Absolventen Frauen seien, sei dies absurd. „Nicht Männer müssen allein darüber entscheiden, was eine Frau wird“, betonte Söder. Das sei Sache der Frauen selbst. (krk)