SUHL. Die Landrätin des Ilm-Kreises, Petra Enders (parteilos), hat gefordert, die aus der Suhler Erstaufnahmeeinrichtung verlegten Asylbewerber unter Strafrecht zu stellen. In dem Fall könnten sie in ein Justizkrankenhaus gebracht und dort unter Bewachung behandelt werden. Zudem beklagte sie gegenüber dem Nachrichtenportal insuedthueringen unklare Zuständigkeiten bei der Betreuung der Männer. Ihre Appelle an das Land Thüringen, daß es so nicht weitergehen könne, seien nicht beantwortet worden.
Die Männer hätten auch in ihrer neuen Unterkunft, der Arnstadter Jugendstrafanstalt, für Aufruhr gesorgt. Um der dort geltenden Coronaquarantäne zu entgehen, simulierten sie medizinische Notfälle.
Quarantäne der Asylbewerber endet am 27. März
Ein Sprecher des Justiz- und Migrationsministeriums erklärte, die Personen könnten nicht ohne Grund in Untersuchungshaft genommen werden. Die Polizei werde sich kümmern, wenn ein strafrechtlich relevantes Verhalten vorliege. Zugleich betonte er die Dialogbereitschaft der Behörde gegenüber der Landrätin.
Ursprünglich sollten 22 Männer aus der Suhler Einrichtung verlegt worden sein. Mittlerweile spricht das Thüringer Migrationsministerium von 28 Asylbewerbern.
Mitte des Monats hatten die Migranten aus Georgien und den Maghreb-Staaten in der Suhler Unterkunft wiederholt versucht, aus der Quarantäne auszubrechen. Dabei hatten sie gedroht, das Gebäude anzuzünden und Kinder als Schutzschilde vor der Polizei benutzt. Das Gelände war isoliert worden, nachdem bei einem Bewohner das Coronavirus nachgewiesen worden war. Die Quarantäne für die nun in Arnstadt untergebrachten Asylbewerber endet am 27. März. (ag)