BERLIN. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sieht keine Anzeichen für ein islamfeindliches Klima in Deutschland. „Der Großteil der Menschen in Deutschland lebt friedlich miteinander. Davon bringen uns auch gewaltbereite Extremisten nicht ab“, sagte er mit Blick auf den Anschlag in Christchurch der Bild-Zeitung.
Zugleich betonte der CSU-Politiker, die Bundesregierung sei entschlossen, die Religionsfreiheit zu verteidigen. „Islamfeindliche Straftaten und Angriffen auf Moscheen gilt es entschieden und mit aller Härte des Rechtsstaats entgegenzutreten.“
Zentralrat der Muslime verlangt mehr Schutz
Unterdessen forderte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, den Schutz von Moscheen zu verbessern. „Nach unserem Dafürhalten gab es bereits schon vor dem Terrorattentat in Neuseeland dafür akuten Bedarf. Aber besser spät, als nie“, äußerte er gegenüber der Heilbronner Stimme.
Der Zentralrat habe immer wieder angemahnt, daß die islamischen Gotteshäuser praktisch ungeschützt seien. „In der muslimischen Gemeinde leidet inzwischen das Vertrauen in die Arbeit der Sicherheitsbehörden. Viele haben das Gefühl, daß ihre Sorgen und ihr nachvollziehbares Sicherheitsbedürfnis nicht ernstgenommen werden.“ (ag)