FRANKFURT. Der Vorsitzende des Frankfurter Fördervereins „Roma“, Joachim Brenner, hat der Frankfurter Polizei vorgeworfen, Sinti und Roma aus rassistischen Gründen gezielt zu kontrollieren. Unter den Polizisten der hessischen Großstadt seien „Rassismus und Antiziganismus weit verbreitet“, sagte er der Frankfurter Rundschau.
Brenner kritisierte, der Polizeiführung fehle es am Willen, Fortbildungen anzubieten, in denen die Beamten über die Geschichte der Verfolgung von Sinti und Roma informiert und für deren Lebensbedingungen sensibilisiert würden. Stattdessen hielten die Sicherheitskräfte am sogenannten Racial-Profiling fest, bei dem sie ohne Anlaß nur aufgrund der Ethnie Personen kontrollierten.
Politikwissenschaftlicher: Roma stehen unter Generalverdacht
Der Politikwissenschaftler Markus End vom Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung äußerte, die Polizei gebe vermeintliches Expertenwissen über kriminelle Machenschaften von Sinti und Roma weiter. Bei Delikten wie Diebstahl und Betrug stünden diese Personengruppen häufig unter Generalverdacht.
Die Frankfurter Polizei widersprach den Anschuldigungen. Schon in der Ausbildung werde interkulturelle Kompetenz vermittelt, wozu auch Kenntnisse über Roma gehörten. (ag)