BERLIN. Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Dieter Kempf, hat davor gewarnt, bei den anstehenden Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg für die AfD zu stimmen. „Erfolge der AfD schaden dem Image unseres Landes“, sagte Kempf den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Die Attraktivität eines Standorts leide unter extremistischen Parteien. „Die Betonung von Nationalismus würde dem international beispiellos vernetzten Deutschland wirtschaftlich und politisch enorm schaden“, vermutete er. Dann drohten Abschwung und Strukturschwäche. Die AfD wolle keine Stärkung, sondern eine Rückabwicklung der europäischen Zusammenarbeit, zeigte sich der gebürtige Münchner sicher.
Kempf: AfD mißbraucht Ostdeutsche
Die deutsche Industrie brauche dringen Fachkräfte – „ganz egal, woher sie kommen“, forderte Kempf. Ausländerfeindlichkeit und Nationalismus würden nicht zu einer international erfolgreichen deutschen Wirtschaft passen.
Zugleich warf er der Partei vor, mit einer „Wut-Kampagne“ unzufriedene Bürger gegen „sozial Schwächere wie Flüchtlinge“ auszuspielen. Die Verwendung von Wahlkampfslogans wie „Die Wende vollenden“ durch die Partei geißelte Kempf als „Respektlosigkeit gegenüber all den Bürgerinnen und Bürgern, die vor 30 Jahren für ein Ende der SED-Herrschaft auf die Straße gegangen sind“. Die AfD mißbrauche die ostdeutsche Sozialisierung der Menschen für ihren „plumpen Nationalismus“. (tb)