BERLIN. Der brandenburgische CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Patzelt hat seiner Partei geraten, sich nach der Bundestagswahl 2021 Koalitionsgespräche mit der AfD nicht zu verweigern. „Wenn kein anderer Koalitionspartner zur Verfügung steht, dann muß ich selbstverständlich auch mit einer Partei wie der AfD reden“, sagte er nach einem Bericht der Märkischen Oderzeitung auf dem Neujahrsempfang des CDU-Stadtverbandes Eisenhüttenstadt.
„Es kommt darauf an, was letztlich in einem Koalitionsvertrag steht,“ gab der CDU-Politiker zu bedenken. Auch die Abgeordneten der AfD seien „Kolleginnen und Kollegen, die ich mit Respekt zu behandeln habe“, mahnte Patzelt. „Einander zuhören, die Konzepte des Gegenübers prüfen und nicht von Anfang an verteufeln – das heißt, aufeinander zuzugehen.“ Angesichts der fortschreitenden Polarisierung der Gesellschaft sei dies dringender notwendig als je zuvor.
Patzelt hatte 2014 mit seiner Forderung für Schlagzeilen gesorgt, Deutsche sollten Bürgerkriegsflüchtlinge bei sich zu Hause aufnehmen. Er selbst hatte zwei Müttern mit ihren Kindern Obdach in seinem Haus geboten. (krk)