DORTMUND. Die Polizei hat nach einer vierwöchigen sogenannten strategischen Fahndung in der Dortmunder Nordstadt Bilanz gezogen. Bis zum 12. Juli kontrollierten die Beamten 1.723 Personen, was zu 21 Haftbefehlen führte. „Wir haben eine Vielzahl von Informationen gewonnen, die für die weitere Arbeit nützlich sind. Kein Straftäter sollte sich sicher fühlen“, sagte der Leitende Kriminaldirektor Walter Kemper.
In den vier Wochen erstatteten die Polizisten insgesamt 187 Strafanzeigen und registrierten 92 Ordnungswidrigkeiten sowie 128 Verkehrsdelikte. Häufig habe es sich dabei um Drogendelikte gehandelt, teilte die Polizei auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT mit. Die Nordstadt gilt als Kriminalitätsschwerpunkt und hat einen Ausländeranteil von rund 50 Prozent.
Anlaß ist Massenschlägerei von 150 Personen
Die „strategische Fahndung“ ist seit Jahresbeginn im nordrhein-westfälischen Polizeigesetz vorgesehen, um schwere Straftaten zu verhindern. Dabei ist es den Beamten erlaubt, während eines begrenzten Zeitraums an festgelegten Orten Personen und Fahrzeuge ohne konkreten Verdacht zu überprüfen.
Hintergrund der Maßnahme war eine Massenschlägerei am vergangenen Pfingstwochenende. Damals waren in der Ruhrgebietsstadt rund 150 Personen unterschiedlicher Nationalität aufeinander losgegangen. Während der Massenschlägerei setzten die Beteiligten neben Messern und Knüppeln auch eine Machte und Molotowcocktails ein. Nach derzeitigem Ermittlungsstand vermutet die Polizei den Grund für die Ausschreitungen im Drogenmilieu. (ag)