BERLIN. Die Zahl der nach Deutschland kommenden Asylbewerber ist im Oktober wieder gestiegen. 14.824 Personen stellten im vergangenen Monat einen Asylantrag, teilte das Bundesinnenministerium mit. Das ist ein Anstieg im Vergleich zum Vormonat, als 12.976 Anträge verzeichnet wurden.
Seit zweieinhalb Jahren liegt damit die monatliche Zahl der Neuankömmlinge zwischen 11.000 und 17.000. Und das obwohl die Zahl der Mittelmeerüberfahrten nach Italien deutlich zurückgegangen ist. Experten nennen die Sekundärmigration als Hauptgrund für die anhaltend hohen Zahlen. Bei der Sekundärmigration handelt es sich um den Weiterzug von Einwanderungswilligen, die zuvor bereits in einem anderen EU-Land gelebt und teilweise dort auch einen Asylantrag gestellt haben.
35 Prozent der Anträge wurden abgelehnt
Von Jahresbeginn bis Oktober wurden in Deutschland 158.512 Asylanträge gestellt, darunter 138.655 Erstanträge. Von den 186.886 Anträgen, die das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in diesem Jahr bisher bearbeitet hat, erhielten 18 Prozent Flüchtlingsschutz und 11,5 Prozent subsidiären Schutz.
In 4,5 Prozent der Fälle verhängten die Beamten ein Abschiebeverbot. 35 Prozent der Anträge wurden abgelehnt. 31,1 Prozent der Gesuche wurden anderweitig erledigt, etwa durch Rückführungen in andere EU-Länder nach dem Dublin-System. Die 222.683 Asylbewerber die im vergangenen Jahr kamen, entsprechen zahlenmäßig in etwa der Einwohnerzahl Freiburgs. (tb)