BERLIN. Die Bundesregierung hat ihr Ziel, bis 2020 eine Millionen Elektroautos zuzulassen, nach einer Einschätzung der Nationalen Plattform für Elektromobilität (NPE) nicht erreicht. Die Millionenmarke könne laut dem „Fortschrittsbericht 2018“ bei gleichbleibender Nachfrage erst 2022 erreicht werden, zwei Jahre später als geplant.
Die NPE berät die Bundesregierung, beobachtet den Elektroautomarkt und zeigt in dem Bericht die derzeitige Verbreitung von Elektroautos in Deutschland. Vor acht Jahren gab das Gremium die Schätzung von einer Millionen zugelassener Elektroautos im Jahr 2018 ab, die von der Bundesregierung übernommen wurde.
Stationen zum Aufladen fehlen
Als Gründe für den vagen Verkauf von Elektrowagen nennt das NPE die hohen Preise, eine noch mangelhafte Verbreitung von öffentlichen Ladestationen sowie die begrenzte Akkureichweite. Aktuell seien 13.500 Ladestationen vorhanden, 70.000 würden aber für eine Millionen Autos benötigt.
Henning Kagermann, Vorsitzender der NPE, fordert ein anhaltendes staatliches Engagement: „Das Eine-Million-Ziel bleibt eine gute politische Richtgröße.“ Kagermann betonte außerdem, daß ein stimmiges Gesamtsystem aus Angebot, Infrastruktur, einem klimafreundlichen Energiesystem, Dienstleistungen und rechtlichen Rahmenbedingungen wichtig sei.
Das Angebot an Elektroautos soll bis 2020 von aktuell 33 Modellen auf rund 100 erhöht werden. Außerdem will die Große Koalition bis 2020 mindestens 100.000 zusätzliche Stationen zum Aufladen schaffen. (jo)