BERLIN. Immer mehr Eingebürgerte behalten zusätzlich ihre ausländische Staatsbürgerschaft. Im vergangenen Jahr waren das sechs von zehn Einwanderern, die deutsche Staatsbürger wurden, berichtet die Welt. Von 112.211 Eingebürgerten behielten 61,4 Prozent (68.918) ihren alten Paß. Zur Jahrtausendwende hatte der Wert noch bei 45 Prozent gelegen.
Unter den im vergangenen Jahr Eingebürgerten waren 38.707 EU-Ausländer, 25.824 Einwanderer aus dem Nahen Osten und Asien, 14.984 Türken, 11.104 Afrikaner und 21.592 Zuwanderer aus sonstigen Staaten. Von den EU-Ausländern behielten 99 Prozent ihren alten Paß. Bei vielen Einwanderern aus Flüchtlingsregionen lag die Quote sogar bei 100 Prozent.
Von den 2017 eingebürgerten Iranern (2.689), Syrern (2.479), Afghanen (2.400), Marokkanern (2.390), Tunesiern (1.125), Algeriern (462), Libanesen (1.294) und Nigerianern (954) gab kein einziger seine frühere Staatsbürgerschaft auf. Von 3.480 Irakern, die die deutsche Staatsbürgerschaft bekamen, behielten 87,8 Prozent den Paß ihres Heimatlandes. Seit 2000 erhielten dem Bericht nach 2.204.011 Ausländer die deutsche Staatsbürgerschaft. (krk)