BERLIN/HAMBURG. Sicherheitskräfte haben am Mittwoch morgen in Berlin einen terrorverdächtigen Islamisten festgenommen. Der 31 Jahre alte Russe Magomed-Ali C. steht im Verdacht, einen Sprengstoffanschlag in Deutschland vorbereitet zu haben, meldet die Bundesanwaltschaft. An dem Einsatz waren Beamte des Bundes- und Landeskriminalamtes sowie Mitglieder der Spezialeinheit GSG 9 beteiligt.
Der Festgenommene soll mit dem inzwischen in Frankreich inhaftierten 22 Jahre alten Clément B. den Anschlag geplant haben. B. wurde im April 2017 in Marseille kurz vor der französischen Präsidentenwahl festgenommen.
Verhaftung in Frankreich brachte Ermittler auf die Spur
Nach der Verhaftung B.s seien die Ermittler auf die Spur des russischen Islamisten gekommen. Die beiden Männer gingen demnach nach einer Polizeimaßnahme im Oktober 2016 getrennte Wege, um an ihren Plänen zu arbeiten.
C. habe in der Vergangenheit eine größere Menge Sprengstoff in seiner Berliner Wohnung aufbewahrt. Dessen Verbleib müsse nun geklärt werden.
Tschetschene wegen IS-Mitgliedschaft verurteilt
Unterdessen hat das Oberlandesgericht Hamburg am Montag einen 29 Jahre alten Tschetschenen wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu vier Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Der Staatsschutzsenat sah es als erwiesen an, daß der Angeklagte sich im September 2014 der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anschloß.
Der Mann hatte zugegeben, nach Syrien gereist zu sein. Allerdings habe er dort nur helfen wollen. Fotos und Videoaufnahmen zeigten den Tschetschenen jedoch als Teil eines IS-Militärkonvois.
Das Gericht entsprach mit dem Urteil Forderungen der Generalstaatsanwaltschaft. Die Verteidigung des Verurteilten, der zudem drogen-, medikamenten- und spielsüchtig sein soll, hatte einen Freispruch gefordert. Sie kündigte an, in Revision zu gehen. (ag)