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„Schwerer Fehler“: Palmer entschuldigt sich für Äußerung über schwarzen Radfahrer

„Schwerer Fehler“: Palmer entschuldigt sich für Äußerung über schwarzen Radfahrer

„Schwerer Fehler“: Palmer entschuldigt sich für Äußerung über schwarzen Radfahrer

Palmer
Palmer
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) Foto: picture alliance/dpa
„Schwerer Fehler“
 

Palmer entschuldigt sich für Äußerung über schwarzen Radfahrer

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat sich für seine Äußerungen über einen schwarzen Radfahrer entschuldigt. Seine öffentliche Vermutung, es habe sich bei dem Mann um einen Asylbewerber gehandelt, sei ein „schwerer Fehler“ gewesen.
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FRANKFURT/MAIN. Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat sich für seine Äußerungen über einen schwarzen Radfahrer entschuldigt. Seine öffentliche Vermutung, es habe sich bei dem Mann um einen Asylbewerber gehandelt, sei ein „schwerer Fehler“ gewesen, sagte Palmer der FAZ.

Der Grünen-Politiker hatte am 1. Mai auf Facebook darüber berichtet, daß ihn ein schwarzer Radfahrer mit offenem Hemd in der Tübinger Innenstadt fast „umgenietet“ habe. Wegen des provozierenden Verhaltens des Mannes folgerte Palmer, es habe sich um einen Asylbewerber gehandelt.

Fast immer, wenn schwarze, junge Männer sich raumgreifend, aufdringlich und unverschämt verhielten, habe man es mit Asylbewerbern zu tun. Diese Feststellung sei kein Rassismus, sondern statistische Logik, erläuterte Palmer in dem sozialen Netzwerk.

Palmer: Habe Statistik mit Politik verwechselt

Für seine Äußerungen erhielt Palmer umgehend heftige Kritik. Auch Funktionäre seiner Partei gingen auf Distanz zu ihm. Gegenüber der FAZ ruderte der Tübinger Oberbürgermeister nun zurück: Er habe Statistik mit Politik verwechselt, bereute er seine Ausführungen am Dienstag.

„Es geht nicht darum, was empirisch richtig ist, sondern daß viele meine Aussagen rassistisch interpretiert haben, nicht statistisch. Das war nie das, was ich sagen wollte, und es tut mir sehr leid, daß ausgerechnet die Menschen, die ich damit schützen will – nämlich Migranten mit schwarzer Hautfarbe – sich angegriffen und pauschal stigmatisiert fühlen.“

So ein Kommunikationsdesaster habe er noch nie erlebt. Es sei exakt das Gegenteil dessen transportiert worden, was er habe sagen wollen. „Ich bin seit zehn Jahren Oberbürgermeister von Tübingen. Und jetzt bin ich zum ersten Mal der Meinung, wenn am nächsten Sonntag Wahl wäre, würde ich sie verlieren.“ (krk)

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) Foto: picture alliance/dpa
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