BERLIN. Einwanderer sollen künftig günstiger Geld in ihre Heimatländer überweisen können. Diesem Ziel haben sich die Unterzeichner des UN-Migrationspaktes verpflichtet, zu denen auch Deutschland gehört. Hintergrund sind die seit Jahren steigenden Summen, die Migranten in ihre Herkunftsstaaten weiterleiten, berichtet die Welt.
Demnach verschickten Einwanderer im vergangenen Jahr weltweit 466 Milliarden Dollar. Deutschland sei neben den USA, Saudi-Arabien und der Schweiz das wichtigste Land, aus dem Rücküberweisungen in die Herkunftsländer erfolgen. 2016 flossen laut Bundesregierung 17,7 Milliarden Euro ins Ausland. Das entspricht fast der dreifachen Summe des Entwicklungshilfeetats, der 6,5 Milliarden Euro betrug.
Entwicklungshilfeministerium richtet Vergleichsportal ein
Ziel der Großen Koalition ist es, die Transaktionskosten für Rücküberweisungen auf weniger als drei Prozent der betreffenden Summen zu senken. So hat das Entwicklungshilfeministerium ein Vergleichsportal eingerichtet, das Interessenten günstige Banken anzeigt.
Neben ausländischen Arbeitnehmern schicken vor allem anerkannte Asylbewerber hohe Summen in ihre Länder. Allein nach Syrien wurden 2017 rund 152 Millionen Euro überwiesen.
Für arme Staaten wie Liberia und Tadschikistan stellten die Zahlungen ihrer Staatsbürger aus dem Ausland wichtige Einnahmequellen dar. Demnach beruhten 2013 rund 42 Prozent des tadschikischen Bruttoinlandsproduktes auf Rücküberweisungen. (ag)