BERLIN. Bundesinnenminister Horst Seehofer wird den CSU-Parteivorsitz zu Beginn kommenden Jahres abgeben, wird aber nach eigenen Angaben sein Ministeramt behalten. Parteiintern war zuvor über einen Putsch gegen Seehofer spekuliert worden, der die Partei seit 2008 führt. Seehofer bestätigte am Montag laut dpa den Verzicht auf sein Parteiamt, stellte aber zugleich klar: „Ich bin Bundesinnenminister und werde das Amt weiter ausüben.“
Söder könnte Nachfolger werden
Nach der bayerischen Landtagswahl bei der die CSU mit 37,2 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis seit 1950 erzielt hatte, waren an der Basis Rücktrittsforderungen gegen den Vorsitzenden laut geworden. Mehrere Kreisvorsitzende hatten seinen Abgang gefordert.
Parteiintern wird nun erwartet, daß der bayerische Ministerpräsident Markus Söder auch seinen Hut für das Amt des Parteichefs in den Ring werfen wird. Bereits im Juli hatte Seehofer im Asylstreit mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) seinen Rücktritt angekündigt, aber kurz darauf einen Rückzieher gemacht.
Das ist jetzt, grob überschlagen, der fünfte Seehofer-Rücktritt, über den ich eilig berichte. Wenn ich genau nachdenke, muss ich feststellen: Er ist noch immer in seinen Ämtern. Wahrscheinlich wird er mich mal in Ruhestand verabschieden.
— Christian Deutschländer (@CDeutschlaender) November 11, 2018
(tb)