KÖLN. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei hat am Montag nachmittag im Kölner Hauptbahnhof eine Geiselnahme gewaltsam beendet. Der Täter, bei dem es sich laut Focus Online um einen Sympathisanten der Terrormiliz IS handeln soll, wurde dabei schwer verletzt.
In den Mittagstunden hatte der Mann eine Frau in einer Apotheke im Bahnhofsgebäude in seine Gewalt gebracht. Zeugen berichteten von Rauch und Brandgeruch am Tatort. Ein 14 Jahre altes Mädchen habe Brandverletzungen erlitten und sei in ein Krankenhaus gebracht worden. Der genaue Ablauf der Geiselnahme ist noch unklar. Zu Zeugenaussagen, wonach zuvor Schüsse gefallen waren, wollte sich die Polizei zunächst nicht äußern.
Geiselnehmer mußte reanimiert werden
Die Einsatzkräfte stürmten die Apotheke und befreiten die leichtverletzte Geisel. Der Geiselnehmer mußte vor Ort reanimiert werden, bevor er in ein Krankenhaus gebracht werden konnte.
Der Bahnhof wurde evakuiert und der Zugverkehr kam zum Erliegen. Auch nach dem Einsatz war der Bahnverkehr unterbrochen.
Am Tatort wurden die Papiere eines 55 Jahre alten Syrers gefunden, der eine Duldung bis 2021 besitzen soll, meldet die Nachrichtenagentur dpa. Laut Polizei sei der Geiselnehmer mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ auch der Passinhaber. Die Person sei wegen Diebstahl und Drogendelikten polizeibekannt. Die Ermittler betonten jedoch, die Identität des Täters sei noch nicht abschließend geklärt. (ag)