BERLIN. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), hat Äußerungen der CDU-Bundestagsabgeordneten Veronika Bellmann zum Islam scharf verurteilt. „Solche Aussagen sind falsch, unvereinbar mit unserem Grundsatzprogramm und entwerten den Einsatz aller Muslime, die sich in der CDU engagieren“, sagte Widmann-Mauz der Bild-Zeitung.
Die CDU sei eine Volkspartei und offen für jeden, der Würde, Freiheit und Gleichheit aller Menschen anerkennt. Ähnlich hatte sich zuvor auch schon der sächsische CDU-Abgeordnete Marco Wanderwitz geäußert.
Bellmann hatte gegenüber der JUNGEN FREIHEIT gesagt, sie halte den islamischen Glauben nicht für vereinbar mit der Mitgliedschaft in der Union. Das gelte auch für säkulare Moslems.
„Rassistische Hetze“
Scharfe Kritik an Bellmann kam aus der Linkspartei. Deren Vorsitzender Bernd Riexinger hielt Bellmann vor, sie hetze gegen Moslems.
Die #CDU in Sachsen ist Teil des Problems: MdB #Bellmann aus #Chemnitz hetzt gegen Muslime: „Heute geben sie sich säkular und morgen doch wieder streng gläubig.“ Der Fisch stinkt immer zuerst vom Kopf her.
— Bernd Riexinger (@b_riexinger) 7. September 2018
Der Linken-Abgeordnete Niema Movassat riet Bellmann, in die AfD einzutreten und „dort ihrem antimuslimischen Rassismus auszuleben“.
Die Chemnitzer #CDU Abgeordnete #Bellmann will keine Muslime in ihrer Partei. Sie passten nicht in die Union. Vielleicht sollte #Bellmann einfach in die AfD eintreten und dort ihrem antimuslimischen Rassismus ausleben.https://t.co/eoDUuJE83X
— Niema Movassat (@NiemaMovassat) 7. September 2018
Der Linken-Abgeordnete Lorenz Gösta Beutin aus Schleswig-Holstein warf Bellmann zudem vor, sie setze auf „Rassenkunde“, um die „CDU islamfrei zu halten. Dies sei rassistische Hetze und verfassungsfeindlich.
Bellmann, @cducsubt setzt offenbar auf Rassenkunde,um #CDU islamfrei zu halten,wenn sie auch „säkulare,nicht praktizierende“ ausschließen will.Das ist rassistische Hetze&verfassungsfeindlich.#DieMutterAllerProbleme #linke #linksfraktion #NoAfD #nonazis #liebestatthass #Chemnitz pic.twitter.com/mIordm8SPd
— Lorenz Gösta Beutin (@lgbeutin) 7. September 2018
Der innenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Konstantin Kuhle, forderte die Unionsfraktion zum Handeln auf. Die Union müsse sich dringend von diesem „gefährlichen Unsinn distanzieren“, schrieber auf Twitter. „Wir brauchen in allen demokratischen Parteien mehr Menschen mit vielfältigerem Hintergrund“, forderte er.
Laut @CDU-MdB Bellmann sollten Muslime nicht Parteimitglieder werden dürfen. Die Union muss sich dringend von diesem gefährlichen Unsinn distanzieren. Wir brauchen in allen demokratischen Parteien mehr Menschen mit vielfältigerem Hintergrund. https://t.co/rER2ILYDNC
— Konstantin Kuhle (@KonstantinKuhle) September 7, 2018
(krk)