BERLIN. Die Deutschen sehen ihre Heimat am stärksten durch die Schließung alteingesessener Geschäfte bedroht. Das gaben 78 Prozent der Befragten bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Allensbach im Auftrag der FAZ zum Thema Heimat an. Die zweitgrößte Gefahr sehen die Bundesbürger demnach in der Zuwanderung aus dem Ausland (69 Prozent). Dahinter rangieren eine schnelle Veränderung (67 Prozent), Verlust von Traditionen (62 Prozent) und die Zurückdrängung der Natur (60 Prozent).
Ein weiteres Ergebnis der Erhebung ist, daß sich Ältere stärker mit ihrer Heimat verbunden fühlen als Jüngere. Während sich 82 Prozent der über 60jährigen mit ihrer Heimat identifizieren, tun das nur 72 Prozent der unter 30jährigen.
Keine Vorstellung vom Heimatministerium
Besonders wichtig ist der Heimatbegriff Wählern von CDU/CSU (86 Prozent) und der AfD (82 Prozent). Dahinter folgen die Unterstützer von FDP und Linkspartei (beide 80 Prozent) und die der SPD (76 Prozent). Bei den Grünen-Wählern fühlen sich nur 58 Prozent mit ihrer Heimat verbunden.
Von dem neuen Heimatministerium unter Führung von Horst Seehofer (CSU) haben die Deutschen keine klare Vorstellung. 67 Prozent glauben, es beschäftige sich mit dem Erhalt und Schutz von Naturräumen. 66 Prozent meinen, es gehe dabei um Brauchtums- und Traditionspflege. Nur 45 Prozent gaben die korrekte Aufgabe des Ministeriums wieder: die Schaffung ähnlicher Lebensbedingungen in allen Teilen Deutschlands. (tb)