BERLIN. Der Berliner Bezirk Pankow fordert die Umbenennung einer Sportanlage, die den Namen von Turnvater Jahn trägt. In einem von der Bezirksverordnetenversammlung Anfang Juni beschlossenen Antrag wird das Bezirksamt aufgefordert, beim Berliner Senat anzuregen, den derzeitigen Namen des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks in Pankow „kritisch zu überprüfen“.
Die Anlage soll in einen „Inklusionssportpark“ umgewandelt werden. „Die Benennung von Sportstätten nach dem ‘Turnvater’ und bekennenden Antisemiten Friedrich Ludwig Jahn wird inzwischen allgemein kritisch beurteilt“, heißt es in dem von der Linksfraktion eingebrachten Antrag. Deshalb solle der Senat die Umbenennung prüfen. Als neuen Namensgeber schlägt die Fraktion den 1920 verstorbenen jüdischen Verleger und Kunstsammler Rudolf Mosse vor.
Auch der Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg hatte schon Probleme mit dem antinapoleonischen Befreiungskämpfer und späteren Paulskirchenabgeordneten Friedrich Ludwig Jahn (1778–1852). Dort störte man sich an einer Grundschule, die seinen Namen trug. Sie wurde daher in Bötzow-Grundschule umbenannt. (krk)