BAMBERG. Die oberfränkische Stadt Bamberg hat sich gegen ein Asyl-Ankerzentrum ausgesprochen. Die bisherigen Erfahrungen mit der Aufnahmeeinrichtung hätten gezeigt, daß Massenunterkünfte den sozialen Frieden in der Stadt gefährden, sagte ein Sprecher laut der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch. „Die Konflikte innerhalb und außerhalb eines solchen Zentrums belasten alle Akteure stark.“
Die Bundesregierung will bis Herbst ein erstes Ankerzentrum einrichten. Dort sollen Asylbewerber bleiben, bis ihre Identität geklärt und ihr Antrag bearbeitet wurde. Über die Standorte sei laut Innenstaatssekretär Stephan Mayer (CSU) noch nicht entschieden. Möglich sei jedoch ein Pilotprojekt in Manching oder Bamberg mit Platz für 13.000 Asylsuchende.
1.500 seien genug
In Bamberg sind seit 2015 auf dem ehemaligen Gelände der US-Armee Einwanderer untergebracht. Dem Bericht zufolge sollten dort Personen unterkommen, die schlechte Chancen auf einen positiven Asylbescheid haben. Mittlerweile befinde sich in Bamberg die zentrale Aufnahmestelle für Flüchtlinge in Oberfranken.
Plätze gebe für rund 3.400 Personen, derzeit lebten dort 1.357 Asylsuchende. Dabei solle es auch bleiben, verdeutlichte der Sprecher. „Gerade am Beispiel Bambergs kann nachvollzogen werden, daß die Flüchtlingsunterbringung in einer Stadt mit rund 76.000 Einwohnern keine höhere Belegung als 1.500 Menschen verträgt.“ (ls)