BERLIN. In den vergangenen fünf Jahren sind an fast jeder zweiten deutschen Schule Lehrer bedroht worden. Wie aus einer Umfrage der Lehrergewerkschaft „Verband Bildung und Erziehung“ (VBE) hervorgeht, sei das Lehrpersonal an 25 Prozent der Schulen auch tätlich angegriffen worden.
An der Umfrage beteiligten sich laut Tagesspiegel 1.200 Schulleiter. Ein weiteres Phänomen, das die Studie zutage fördere, sei Cybermobbing. So seien bereits 20 Prozent der Lehrer über das Internet beleidigt und belästigt worden.
VEB: Keine Einzelfälle
VBE-Vorsitzender Udo Beckmann nannte die Ergebnisse „erschütternd“. Verärgert äußerte er sich allerdings darüber, daß eine Erfassung der Vorfälle von den zuständigen Ministerien der Bundesländer nicht gewollt sei. So habe die Bremer Schulverwaltung geantwortet, es handele sich „nur um Einzelfälle“.
Beckmann forderte, man müsse „weg von dem Märchen vom Einzelfall“. Zugleich betonte er aber, daß es sich bei der verbalen und physischen Gewalt gegen das Lehrpersonal um ein gesamtgesellschaftliches Problem handele, das nicht einem gestiegenem Migrantenanteil unter den Schülern zuzuschreiben sei. (ag)