FÜRSTENFELDBRUCK. Eine Demonstration von Asylbewerbern im oberbayerischen Fürstenfeldbruck ist am Mittwoch außer Kontrolle geraten. Rund 150 meist schwarzafrikanische Flüchtlinge protestierten am morgen zunächst in ihrer Unterkunft gegen die dortigen, ihrer Meinung nach schlechten, Lebensbedingungen und die Streichung ihres Taschengelds. Danach zogen sie weiter in Richtung des Rathauses der Stadt. Der Verkehr kam in der Innenstadt zeitweise völlig zum Erliegen.
Die Demonstranten verlangten als Bedingung für die Auflösung ihres Protests, mit einem überregionalen Fernsehsender zu sprechen. Da dieser nicht schnell genug eintraf, sah sich die Polizei gezwungen, die Menschenansammlung an der viel befahrenen Straße vor dem Rathaus zu räumen. Dabei wurde ein Polizist leicht verletzt, dem ein Demonstrant mit dem Finger ins Auge stach. Zwei Teilnehmer wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen.
Rund 50 Beamte waren vor Ort im Einsatz. Zuletzt kam es im bayerischen Donauwörth im März zu gewaltsamen Protesten von Asylbewerbern. Damals nahm die Polizei 30 – meist aus Gambia stammende – Personen fest, die ihre Unterkunft zertrümmert und einen Polizisten mit einer Eisenstange attackiert hatten. Ziel war damals, die Abschiebung eines Landsmanns zu verhindern. (tb)