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Nach Kritik: AfD-Bundestagsfraktion: Geschäftsführer wirft hin

Nach Kritik: AfD-Bundestagsfraktion: Geschäftsführer wirft hin

Nach Kritik: AfD-Bundestagsfraktion: Geschäftsführer wirft hin

Hans-Joachim Berg
Hans-Joachim Berg
Der AfD-Fraktionsgeschäftsführer Hans-Joachim Berg hat seine Kündigung eingereicht Foto: picture alliance/ dpa
Nach Kritik
 

AfD-Bundestagsfraktion: Geschäftsführer wirft hin

In der Bundestagsfraktion der AfD steht ein Personalwechsel an. Laut Informationen der JUNGEN FREIHEIT hat Fraktionsgeschäftsführer Hans-Joachim Berg seinen Arbeitsvertrag gekündigt. Als Begründung soll er angegeben haben, daß es im Vorstand der AfD-Fraktion Kräfte gebe, die ein anderes Verständnis vom Aufbau einer professionellen Fraktion hätten.
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BERLIN. In der Bundestagsfraktion der AfD steht ein Personalwechsel an. Laut Informationen der JUNGEN FREIHEIT hat Fraktionsgeschäftsführer Hans-Joachim Berg seinen Arbeitsvertrag gekündigt. Als Begründung soll er angegeben haben, daß es im Vorstand der AfD-Fraktion Kräfte gebe, die ein anderes Verständnis vom Aufbau einer professionellen Fraktion hätten und die die Anforderungen an sein Amt anders bewerteten. Solche unterschiedlichen Vorstellungen könne er nur zur Kenntnis nehmen.

Auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT bejahte Berg, daß er gekündigt habe. Auch der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Jürgen Braun, bestätigte die Trennung. Zu Details wollte er sich unter Verweis auf die Vertraulichkeit in Personalfragen nicht weiter äußern.

Schwere Vorwürfe gegen Berg

Hintergrund der angekündigten Entscheidung sind offenbar größere Differenzen zwischen Abgeordneten und Berg. Erst im vergangenen Monat hatte eine an Medien durchgestochene interne E-Mail des baden-württembergischen Abgeordneten Thomas Seitz für Aufsehen gesorgt, in der Bergs Amtsführung heftig kritisiert worden war. Unter anderem warf Seitz darin dem Verwaltungschef der Fraktion vor, für die „blamable Übergehung der AfD“ bei der Zuteilung von stellvertretenden Vorsitzenden des Hauptausschusses verantwortlich zu sein. (JF 51/17).

Insgesamt – so der Vorwurf aus den Reihen führender Mitglieder der Fraktion – soll Berg zu wenig Informationen aus interfraktionellen Sitzungen mitgeteilt und so „Herrschaftswissen“ nach Gutdünken für sich behalten haben. Daß Berg zudem noch sein Abgeordnetenmandat im Berliner Landesparlament innehat, stieß ebenso auf.

Er habe sich auch im Bundestag mehr als Politiker denn als leitender Angestellter gesehen, lautete eine der Beschwerden von Berg-Kritikern. Nach Kenntnis dieser Zeitung waren mehrere Abgeordnete darüber hinaus unzufrieden mit Bergs Arbeit hinsichtlich der IT-Ausstattung.

Berg sollte sich erklären

Laut Informationen der JF sollte Berg vor der Fraktion zu einzelnen Vorwürfen Stellung nehmen. Offenbar wollte er mit seiner Kündigung nun seinerseits das Heft des Handelns in die Hand nehmen und mit der Kritik, wonach seine langjährige Erfahrung in der Parlamentsverwaltung nicht gezählt habe, den Spieß umdrehen. Eine Nachfolgeregelung steht noch nicht fest. „Aber wir sind vorbereitet“, so der Parlamentarische Geschäftsführer Braun gegenüber der JF. (vo)

Der AfD-Fraktionsgeschäftsführer Hans-Joachim Berg hat seine Kündigung eingereicht Foto: picture alliance/ dpa
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