ELLWANGEN. Nach der gescheiterten Abschiebung eines Togolesen im baden-württembergischen Ellwangen hat die Polizei am Donnerstag mehrere Asylsuchende in Gewahrsam genommen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa wurden bei dem Großeinsatz mehrere Personen verletzt, weil Flüchtlinge aus den Fenstern ihrer Unterkunft sprangen. Zudem seien drei Beamte verletzt worden.
Neben Polizisten waren demnach auch Spezialeinsatzkräfte, Sanitäter und Notärzte im Einsatz. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Aalen kündigte eine Pressekonferenz im Laufe des Vormittags an. In der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes leben derzeit rund 500 Personen, die überwiegend aus afrikanischen Ländern stammen.
Afrikaner-Mob verhindert Abschiebung gewaltsam
Rund 200 Asylbewerber aus Schwarzafrika hatten in der Nacht zu Montag die Abschiebung eines 23 Jahre alten Togolesen gewaltsam verhindert. Sie bedrängten und bedrohten die Polizisten so heftig, daß diese die Abschiebung abbrechen mußten. Anschließend stellten die Flüchtlinge der Polizei über einen Sicherheitsmann ein Ultimatum.
Die Beamten müßten dem Togolesen innerhalb von zwei Minuten die Handschließen abnehmen, andernfalls würden die Randalierer die Wache stürmen. Die Polizisten gaben dem Security-Mann daraufhin den Schlüssel für die Handschellen. Der Mann aus dem Togo tauchte danach unter.
„Die Polizei hat schon im Februar versucht, mich abzuschieben“, sagte ein Bewohner des Asylbewerberheims, der behauptete, der abschiebepflichte Togolese zu sein, am Mittwoch zur Bild-Zeitung. „Deutschland sagt doch ‘Welcome’ zu uns Flüchtlingen. Die geben jeder Person eine Duldung. Jetzt kamen sie zum zweiten Mal. Meine Brüder kamen mir zur Hilfe, daß die mich nicht mitnehmen können.“ (ls)