BERLIN. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat sich für eine Schulpflicht von Asylsuchenden bis zu deren 25 Lebensjahr ausgesprochen, wenn diese Analphabeten sind. Außerdem sollte die Vorbereitung auf die Arbeitsaufnahme mit den Sprachkursen von Anfang an kombiniert werden können, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Eine klare Trennung zwischen Sprachkursen und anschließender Arbeitsaufnahme oder Berufsorientierung habe sich nicht immer bewährt. Zudem brachte Landsberg ein Leistungsrecht für anerkannte Asylbewerber und geduldete Flüchtlinge ins Spiel. „Nach dem Grundsatz ‘Fordern und Fördern’ könnte es darin Anreize geben, damit Eingliederung besonders gut oder besonders schnell gelingt“, sagte Landsberg.
Viele Asylsuchende sind kaum für den deutschen Arbeitsmarkt geeignet. Laut dem Münchener Ifo-Instituts sei die Qualifikationsstruktur der Einwanderer aus den Krisenstaaten Syrien, Irak, Nigeria und Afghanistan eher schlecht. „Nach Daten der Weltbank liegt selbst unter den 14- bis 24jährigen der Anteil der Analphabeten in diesen Ländern bei vier, 18, 34 und 53 Prozent.“ (krk)