BERLIN. Nach der Abstimmung über die Verfassungsreform in der Türkei hat die Union erneut eine strengere Regelung bei Doppelpässen gefordert. „Ich halte es für wichtig, daß wir in der nächsten Legislaturperiode die Erleichterungen bei der doppelten Staatsbürgerschaft wieder rückgängig machen“, sagte der innenpolitische Sprecher der Unions-Fraktion, Stephan Mayer (CSU), der Welt.
Nach dem sogenannten Generationenschnittmodell solle den Kindern eines Doppelstaatlers die Staatsbürgerschaft wieder entzogen werden können, „wenn diese nicht in Deutschland leben und offenkundig keinen Bezug mehr zu Deutschland haben“, forderte Mayer. Dieser Vorschlag solle in das gemeinsame Wahlprogramm von CDU und CSU aufgenommen werden.
Diese Ergebnisse sind auch eine Folge jahrelanger Fehler in d. Integrationspolitik! Wir haben es nicht geschafft ihre neue Heimat zu werden! https://t.co/h7S2ShLvIh
— Özcan Mutlu (@OezcanMutlu) 16. April 2017
Hintergrund des Vorstoßes ist das Abstimmungsergebnis der in Deutschland lebenden Türken am Verfassungsreferendum am Sonntag. 63 Prozent von ihnen hatten nach Angaben der Wahlkommission mit „Ja“ zu Präsident Recep Tayyip Erdoğans Vorhaben gestimmt. (ls)
In allen größeren Städten Deutschlands stimmte eine Mehrheit mit „Ja“:
• Berlin: 50,1 Prozent Ja, 49,9 Prozent Nein
• Düsseldorf: 69,6 Prozent Ja, 30,4 Prozent Nein
• Essen: 75,9 Prozent Ja, 24,1 Prozent Nein
• Frankfurt: 57,8 Prozent Ja, 42,2 Prozent Nein
• Hamburg: 57,0 Prozent Ja, 43,0 Prozent Nein
• Hannover: 58,6 Prozent Ja, 41,4 Prozent Nein
• Karlsruhe: 61,6 Prozent Ja, 38,4 Prozent Nein
• Köln: 64,1 Prozent Ja, 35,9 Prozent Nein
• Mainz: 64,5 Prozent Ja, 35,5 Prozent Nein
• München: 62,7 Prozent Ja, 37,3 Prozent Nein
• Münster: 64,0 Prozent Ja, 36,0 Prozent Nein
• Nürnberg: 55,4 Prozent Ja, 44,6 Prozent Nein
• Stuttgart: 66,3 Prozent Ja, 33,7 Prozent Nein