BERLIN. Linksextreme haben eine besetzte Fabrik in Berlin gestürmt. Zwölf bis 15 schwarz gekleidete Personen überrannten am späten Freitag abend den Wachschutz des Gebäudes im Stadtteil Friedrichshain, bestätigte ein Polizeisprecher der JF einen entsprechenden Bericht der Bild-Zeitung.
Auch alarmierte Polizisten seien anschließend mit Steinen und Flaschen attackiert worden. „Um eine Eskalation zu vermeiden“, habe die Polizeiführung daraufhin entschieden, nicht mit einer Hundertschaft gegen die Besetzer vorzugehen. In der Nacht zu Samstag hätten die Besetzer dann Planen an einen Bauzaun gehängt und sich „wohnlich eingerichtet“.
Erst vor einigen Wochen hatte der Eigentümer der ehemaligen Teppichfabrik gewechselt. Anfang Juli engagierte er dann einen Wachschutz, der ganztägig Tag im Einsatz ist, erläuterte der Sprecher. Freitag vormittag bemerkte ein Rechtsanwalt des Besitzers, daß die Schlösser zu dem Gebäude zum wiederholten mal ausgetauscht worden waren.
„Wir werden räumen“
Auch die Sicherheitsleute hatten somit keinen Zutritt zu der Fabrik. Als gegen 21.30 Uhr ein Dutzend Personen über den Zaun kletterten und in das Gebäude gelangen wollte, kam es zu der Auseinandersetzung mit dem Wachschutz. Die Angreifer bewarfen die Wächter mit Bierdosen und -flaschen, woraufhin sich diese zurückzogen und die Polizei verständigten. Verletzt wurde niemand.
Wie lange die Fabrik illegal bewohnt ist, ist unklar. Der ehemalige Besitzer hatte die Besetzung nach Angaben des Beamten toleriert. Der neue Eigentümer sei nun dabei, einen Räumungstitel zu besorgen. „Sobald der Eigentümer die Räumung fordert und einen Titel hat, werden wir räumen. Neue Besetzungen werden wir nicht zulassen“, sagte Innensenator Andreas Geisel (SPD) der Bild-Zeitung. (ls)