HAMBURG. Die Bundessprecherin der Linksjugend solid, Sarah Rambatz (24), hat sich nach einem Facebook-Posting aus dem Wahlkampf zurückgezogen. In diesem bat die Hamburger Politikerin um „antideutsche“ Filmempfehlungen und „grundsätzlich alles, wo Deutsche sterben.“ Ein Screenshot der Äußerungen verbreitete sich schnell in den sozialen Medien.
In einem Statement sprach die in Hamburg auf Platz 5 der Landesliste stehende Sprecherin der Linksjugend von einem satirisch überspitzten Facebook-Post. Sie ziehe sich jedoch aus dem Wahlkampf zurück.
Streichung vom Listenplatz nicht mehr möglich
Da eine Streichung aus der Wahlliste gesetzlich nicht mehr möglich ist, bleibt die Kandidatur der Politikerin formal bestehen. Auf alle weiteren Aktivitäten im Wahlkampf verzichte sie. Sollte die Linke Hamburg mit fünf Listenplätzen in den Bundestag einziehen, werde sie das Mandat nicht annehmen, teilte Rambatz mit.
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Der Pressesprecher der Hamburger Linken, Martin Wittmaack, betonte gegenüber dem Hamburger Abendblatt: „Wir missbilligen die Äußerungen. So ein Gedankengut hat in der Linken nichts verloren“.
Zuvor hatte auch der Hamburger Spitzenkandidat der Linken, Fabio de Masi, dem NDR 90,3 gesagt, er bekäme „das kalte Kotzen“ – das sei keine linke Position. Aber es sei auch ein absoluter Einzelfall.
Die Linke Hamburg konnte natürlich nicht wissen, wie die Solid-Chefin Sarah Rambatz tickt, als sie sie auf Listenplatz 5 hievte. pic.twitter.com/AQcPzO71c8
— Felix Krautkrämer (@krk979) 7. September 2017
Kein Einzelfall
Dem gegenüber stehen verschiedene Äußerungen von Linken-Politikern. Der Referent des Bezirksbürgermeisters von Berlin-Pankow, Oliver Höffinghoff, empfahl nur einen Tag nach dem Skandal um Rambatz den Spielfilm „Inglourious Basterds“, versehen mit dem Hinweis: „Da sterben ne Menge Deutsche.“
Filmempfehlung des Tages! Vorsicht! Da sterben ne Menge Deutsche. pic.twitter.com/FepiTWEQ0O
— Oliver Höfinghoff (@Riotbuddha) 7. September 2017
Die Brandenburger Landtagsabgeordnete der Linken, Isabelle Vandré, posierte im November 2015 auf einer Demonstration in Frankfurt (Oder) neben einem Banner mit der Aufschrift „We love Volkstod“.
Im Februar 2014 geriet die Linken-Politikerin Anna Helm in die Kritik, nachdem sie am Tag des Gedenkens an die Bombardierung Dresdens mit einem Foto die Opfer verhöhnte. Auf ihrem nackten Oberkörper war die Parole „Thanks Bomber Harris“ zu lesen. (ha)