BERLIN. Die Berliner CDU-Fraktion hat dem grün regierten Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg Glorifizierung von Drogenhändlern vorgeworfen. Anlaß ist eine Ausstellung im Friedrichshain-Kreuzberg-Museum, das dem Bezirk gehört. Sie will ab dem 21. November über die „Herkunftsorte und das Leben afrikanischer Drogendealer“ informieren.
In der Ankündigung der Ausstellung „Andere Heimat“ heißt es: „Park-Drogenverkäufer werden nicht nur als ‘Dealer’ gehaßt und zu Opfern von rassistischen Anfeindungen, sie werden auch benachteiligt, indem ihnen die genuine Menschlichkeit abgesprochen wird, von einem realen Ort zu stammen.“ Ziel der Ausstellung sei es, die „implizite postkoloniale Abstraktion von Afrika aufzubrechen und differenziert zu beschreiben um den Blick auf ‘Drogendealer’ zu versachlichen.
Dregger: „Ausdruck völliger Verkommenheit“
Der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Burkard Dregger, zeigte sich darüber empört: „Es ist Ausdruck völliger Verkommenheit, Drogendealer, die unsere Kinder von Drogen abhängig machen und gesundheitlich zerstören wollen, als unerschrockene und tapfere Arbeiter zu bezeichnen, die ihren Lebensunterhalt verdienen“, sagte er der Bild-Zeitung. Diese Drogendealer gehören in den Knast, und nicht in eine Ausstellung!“
Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) konterte: „Die Ausstellung ist keine Glorifizierung von Drogen oder ihrem Handel, sondern eine Auseinandersetzung mit einem Problem, das sich nicht dadurch löst, indem es totgeschwiegen wird.“ Im vergangenen Jahr hatte die Fraktion der Piratenpartei in der Bezirksverordnetenversammlung von Friedrichshain-Kreuzberg ein Denkmal für afrikanische Drogendealer gefordert.
(tb)