BERLIN. Drei Bundestagsabgeordnete von CDU, CSU und SPD haben sich für eine Stärkung der deutschen Sprache ausgesprochen. Sie fordern in einem Schreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die Bundesregierung solle darauf hinwirken, daß Deutsch auf EU-Ebene häufiger verwendet wird, berichtet die Süddeutsche Zeitung.
Auch als Wissenschaftssprache solle Deutsch gestärkt werden, verlangen Gunther Krichbaum (CDU), Axel Schäfer (SPD) und Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer (CSU). Nach ihren Vorstellungen soll Deutsch als gleichberechtigte Arbeitssprache in den Organen der EU werden. Daneben wollen die drei Abgeordneten aber auch, daß Forschungsergebnisse, die mit Bundesgeldern gefördert werden, immer auch auf deutsch veröffentlicht werden müssen. Tagungen in Deutschland, sollen nur noch dann mit öffentlichen Geldern unterstützt werden, wenn Deutsch mindestens eine der Konferenzsprachen ist.
Regierungsmitglieder sollen grundsätzlich deutsch sprechen
Mitglieder der Bundesregierung müßten bei „Anlässen aller Art grundsätzlich deutsch sprechen“, heißt es in dem Schreiben an Merkel. Zudem sollten an deutschen Exzellenzuniversitäten bei Master-Studiengängen Vorlesungen und Prüfungen immer auch auf deutsch angeboten werden. Schließlich sei die Sprache „das wichtigste Instrument für eine gelingende Integration und kulturelle Identifikation mit unserem Land“.
Laut dem Bericht der SZ hat Kanzleramtsminister Peter Altmaier den drei Abgeordneten ausweichend geantwortet. Danach setze sich die Bundesregierung seit Jahren dafür ein, daß Deutsch innerhalb der EU angemessen berücksichtigt werde. Zum Beispiel, indem wichtige beratungsrelevante Dokumente auch in deutscher Sprache vorliegen müssen. Auch teile die Bundesregierung die Ansicht, daß die Sprache das wichtigste Instrument für eine gelungene Integration sei.
Zur Forderung, Deutsch als Wissenschaftssprache zu stärken, schreibt Altmaier: „Ein in Forschung und Wissenschaft starkes Land wie Deutschland profitiert von einem intensiven internationalen Austausch.“ Durch die Internationalisierung genössen deutsche Forschungs- und Bildungseinrichtungen im Ausland ein hohes Ansehen. Die Regierung unterstütze deshalb die Internationalisierung. Wo es möglich sei, bekenne man sich aber auch „zum Erhalt des Deutschen als Wissenschaftssprache“. (krk)