XANTEN. Ende Juli hatten zehn südländisch aussehende Männer Badegäste in einem Freibad im nordrhein-westfälischen Xanten bedrohten und hatten „Allahu akbar“ („Allah ist groß“) gerufen. Nun kam heraus: die drei bisher identifizierten Täter sind mehrfach vorbestraft. Ein 23 Jahre alter Verdächtiger ist 2007 wegen sexuellen Mißbrauchs von Kindern in zwei Fällen verurteilt worden. Hinzu kommt ein Drogen- und ein Diebstahldelikt, wie aus einer Antwort des nordrhein-westfälischen Innenministers Ralf Jäger (SPD) auf eine Anfrage des CDU-Innenpolitikers Gregor Golland hervorgeht.
Demnach ist ein 19 Jahre alter Mann libanesischer Herkunft bereits wegen Urkundenfälschung, Beleidigung, Körperverletzung und Diebstahl aufgefallen. Ein 23 Jahre alter Verdächtiger türkischer Herkunft war laut Jäger nur bis August in Deutschland geduldet. 2008 war er wegen Schwarzfahrens, Beleidigung, gefährlicher Körperverletzung, Besitzes einer Schußwaffe sowie eines Butterfly-Messers verurteilt worden.
Frauen mit der Ausrottung bedroht
Die drei Verdächtigen waren Teil einer zehnköpfigen Gruppe, die vor rund eineinhalb Monaten im Freizeitzentrum Xanten Badegäste bedroht und beleidigt hatte. Die größtenteils moslemischen Männer hatten laut WAZ Personen auf deutsch und mit islamischen Ausrufen bedroht. Laut WDR hätten die Täter andere Badegäste als „Ungläubige“ bezeichnet. Die jungen Männer hatten sich offenbar an Nacktbadern gestört. „Wir Frauen seien alle Schlampen, und sie würden uns alle ausrotten, so war der Wortlaut“, sagte eine Betroffene der WAZ.
„Ich erwarte von der Landesregierung nicht nur deutliche Worte zu den Vorfällen, sondern auch alle rechtsstaatlich möglichen Sanktionen gegen die Täter“, fordert CDU-Politiker Golland. Dies gelte auch für den türkischen Asylsuchenden, dessen Duldung am 22. August abgelaufen ist. „Nacktbaden gehört zu unseren kulturellen Freiheiten und ist in Deutschland akzeptiert. Wem das nicht gefällt, soll dahin gehen, wo dies nicht erlaubt ist“, sagt Golland. Er hoffe auf einen Aufschrei der Öffentlichkeit. „Rufen Sie die Polizei, zeigen Sie die Täter an. Nur so kann den Tätern das Handwerk gelegt werden.“ (ls)