SCHWERIN. Drei Tage vor der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern deuten Umfragen auf schwere Verluste für die Regierungsparteien in Schwerin hin. Auch Linkspartei, Grüne, FDP und NPD müssen sich auf Einbußen einstellen. Die AfD dagegen steuert auf ein Rekordergebnis hin.
SPD
Seit 2006 stellen die Sozialdemokraten mit Erwin Sellering den Ministerpräsidenten des Landes. Während dieser auf gute Beliebtheitswerte bauen kann, droht seiner Partei eine Wahlschlappe. 2011 erhielt die SPD 35,6 Prozent. Umfragen sehen die Sozialdemokraten derzeit bei 27 bis 28 Prozent. Ihr schwächstes Ergebnis erzielte die SPD in dem Bundesland 1990 mit 27 Prozent.
CDU
Seit der ersten Landtagswahl 1990 hat die Union immer weiter an Zustimmung verloren. Votierten nach der Wiedervereinigung noch 38 Prozent für die CDU, waren es 2011 noch etwa 23 Prozent. Im Heimatland von Bundeskanzlerin Angela Merkel droht den Christdemokraten nun ein weiterer Abstieg. Zwischen 20 und 22 Prozent sagen die Demoskopen der Partei derzeit noch voraus.
AfD
Die erstmals antretende AfD kann laut Umfragen auf ein Ergebnis jenseits der 20-Prozent-Marke hoffen. Auf 22 bis 23 Prozent wird das Ergebnis von den Demoskopen derzeit geschätzt. Allerdings konnte die Partei in Sachsen-Anhalt ein deutlich besseres Ergebnis einfahren, als Umfragen vorhergesagt hatten. Ziel der AfD in Mecklenburg-Vorpommern ist es, stärkste Kraft im Landtag zu werden.
Grüne
Die Grünen schafften 2011 nach 1990 wieder den Einzug in den Landtag. Starke 8,7 Prozent holte die Oppositionspartei vor fünf Jahren. Nun muß sich die noch vom Bündnis 90 dominierte Partei auf leichte Verluste einstellen. In Umfragen stehen die Grünen bei sechs Prozent. Ganz sicher ist der Einzug in den Landtag deswegen noch nicht.
Linkspartei
Mecklenburg-Vorpommern war lange Zeit eines der Kernländer der Linken in Deutschland. 24,4 Prozent erreichte die Partei hier 1998. Vor fünf Jahren waren es noch 18,4 Prozent. Aktuelle Vorhersagen sehen die Partei nun bei 13 bis 15 Prozent. Es wäre das schlechteste Ergebnis der SED-Nachfolger im Land.
NPD
2006 und 2011 gelang der NPD mit 7,3 und sechs Prozent jeweils überraschend der Einzug in den Landtag. Aktuell erreicht die Partei derzeit rund zwei Prozent. Bei den vergangenen Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern schnitt sie jedoch am Ende besser ab, als Demoskopen vermuteten.
FDP
Der Anti-AfD-Wahlkampf der FDP scheint sich bisher nicht auszuzahlen. Aktuelle Umfragen sehen die Liberalen bei zwei bis drei Prozent. Damit käme sie in etwa auf das Ergebnis von 2011 (2,8 Prozent). (ho)