BERLIN. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) plant 100.000 neue Billiglohn-Arbeitsplätze für Asylbewerber. „Der beste Weg zu einer ordentlichen Integration ist Arbeit“, sagte die Ministerin. Damit könnten Asylsuchende während der Wartezeit auf ihren Asylbescheid schon „etwas Vernünftiges tun“ und den deutschen Arbeitsmarkt kennenlernen. Erhalten sollen die asylsuchenden Teilnehmer 80 Cent pro Stunde.
Die über 80.000 Ein-Euro-Jobber in Deutschland bekommen derzeit größtenteils 1,05 Euro pro Stunde, in seltenen Fällen auch bis zu zwei Euro. Das Geld wird dabei als „Mehraufwandsentschädigung“, nicht als Arbeitslohn oder Taschengeld ausgezahlt. Das war bislang auch für Asylbewerber so.
Grüne kritisieren „Zwei-Klassen-System“
Im von Nahles und Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) vorgelegten Entwurf für das Integrationsgesetz ist dagegen geplant, Asylbewerbern 80 Cent pro Stunde zu zahlen.
Scharfe Kritik an dem Gesetzesentwurf kam von den Grünen. „Asylbewerber sollen zukünftig den ganz billigen Jakob bei den Arbeitsgelegenheiten geben“, kritisierte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen, Brigitte Pothmer, in der Süddeutschen Zeitung. Die Oppositionspartei warf Nahles vor, ein „Zwei-Klassen-System“ bei den Ein-Euro-Jobs zu schaffen, wobei Asylbewerber benachteiligt würden. (ls)