BERLIN. In Deutschland haben bis einschließlich Oktober 723.027 Personen einen Erst- oder Folgeantrag auf Asyl gestellt. Das geht aus einer Statistik des Bundesamtes für Flüchtlinge und Migranten (BAMF) hervor. Im internationalen Vergleich zu den übrigen vom BAMF geführten Ländern stand Deutschland das ganze Jahr über unangefochten auf Platz eins bei den bearbeiteten Anträgen.
Im September verzeichnete Deutschland 76.500 Asylanträge, während die übrigen angegebenen Länder der Welt einschließlich der Vereinigten Staaten, Kanada oder Australien gemeinsam rund 72.000 Asylanträge bearbeiteten.
Im Oktober nahmen die Vereinigten Staaten etwa 10.000 und Kanada rund 5.000 Gesuche an. In der Europäischen Union folgte Deutschland mit einer Bearbeitung von etwa 33.000 Fällen im Oktober mit großem Abstand Frankreich, das rund 7.000 Fälle bearbeitete. Österreich registrierte 2.559 und Schweden 2.411 Asylanträge, während Slowenien 90 Bewerbungen verzeichnete.
Keine Steuerzahler
Von den im Vorjahr aufgenommenen Asylbewerbern haben nur wenige einen Arbeitsplatz in Deutschland gefunden. Von Dezember 2015 bis November 2016 seien 34.000 Einwanderer am Arbeitsmarkt integriert worden, 22 Prozent davon als Leiharbeiter, informiert der Direktor des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Joachim Möller. 406.000 Zuwanderer seien hingegen weiterhin als arbeitssuchend gemeldet.
Möller zu Folge sei es „eine Illusion, zu glauben, daß wir eine große Zahl der Geflüchteten in unseren gut bezahlten Industriearbeitsplätzen wie beispielsweise der Automobilindustrie haben werden“. (vi)