BERLIN. SPD-Chef Sigmar Gabriel hat angekündigt, sich in keine Talkshows mit bestimmten AfD-Funktionären setzen zu wollen. „Wer, wie viele führende AfD-Mitglieder, die freiheitlich-demokratische Grundordnung mißachtet, dem verhelfe ich nicht zu einem Millionen-Publikum“, sagte Gabriel der Rheinischen Post.
Auf die Frage, ob sich der SPD-Chef möglicherweise künftig mit einem AfD-Vertreter in eine Talkshow setze, antwortete er, dies komme jedoch auf die Person an. „Wenn das einer ist, der die Todesstrafe wieder einführen will, um Leute wie mich an die Wand zu stellen, dann werde ich mich mit dem sicherlich nicht in eine Talkshow setzen. Solche Irren gibt es bei der AfD ja zuhauf.“
SPD will Einzug von AfD in Parlamente verhindern
Gabriel sagte dem Blatt weiter, die deutschen Wähler seien viel zu klug, als daß die AfD bundesweit parlamentarische Erfolge erzielen könnte. Die SPD kämpfe dafür, daß die AfD „gar nicht erst in die Parlamente einzieht, weil sie unfähig ist, mit dem demokratischen Auftrag umzugehen“.
Hintergrund sind die Äußerungen eines ehemaligen AfD-Kreisvorstands aus Sachsen-Anhalt, der auf Facebook geschrieben hatte, die Todesstrafe müsse wieder eingeführt werden, „damit die politische Führung in Deutschland an die Wand gestellt werden kann“. Die Partei schloß den Kreisfunktionär daraufhin aus.
Zuletzt hatte der Streit um die sogenannte Elefantenrunde im SWR zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz für deutschlandweites Aufsehen gesorgt. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hatte es abgelehnt, mit der AfD im Fernsehen zu diskutieren. Daraufhin hatte CDU-Spitzenkandidatin Julia Klöckner ihre Teilnahme abgesagt, um „die skandalöse Einflußnahme der SPD“ nicht zu belohnen. (ls)